Pilotprojekt: Erste Schule in Osthessen

Albert-Schweitzer-Schule nimmt Alltagsdrogen ins Visier

Gemeinsam mit ihren Lehrern befassten sich die Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule im Rahmen der JugendFilmTage mit dem Thema Alltagsdrogen
Fotos: Carina Jirsch

10.04.2019 / NEUHOF - Wie schädlich sind Zigaretten? Welche Konsequenzen ziehen Familien- und Freundeskreis aufgrund meiner Sucht? Welche Auswirkungen hat Alkohol auf meine Sinnesorgane? Wer denkt, dass am Mittwochmorgen in der Albert-Schweitzer-Schule in Neuhof der Zeigefinger erhoben wurde, der täuscht sich. Denn genau das wollte Förderschulrektor Rüdiger Kirchner nicht. Vielmehr sollten die JugendFilmTage "Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier", die als Pilotprojekt erstmals direkt an einer Schule stattfanden, jugendgerecht die Folgen des Drogenkonsums vermitteln.



"Das Konsumieren von Alkohol besitzt weitgehend gesellschaftliche Anerkennung", so der Rektor. Anlässe, um alkoholische Getränke zu konsumieren, gebe es reichlich. "Kinder und Jugendliche reagieren jedoch besonders empfindlich auf Alkohol. Da die Leber von Kindern noch nicht ausgereift ist, führen bereits geringe Mengen zu Vergiftungserscheinungen." Auch Nikotin sei eine Alltagsdroge. Obwohl Zigaretten erst ab 18 Jahren frei verkäuflich seien, hätten Kinder und Jugendliche bei der Beschaffung oft keine Probleme. Genau aus diesem Grund sei es wichtig, sich mit der Thematik zu befassen. "Ich bin froh und stolz, dass wir die erste Schule sind, an der die JugendFilmTage stattfinden", so Kirchner.

Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die einen den Film ZOEY anschauten, konnten sich die anderen in der Sporthalle intensiv mit dem Thema Alltagsdrogen auseinandersetzen. Zahlreiche Akteure des Netzwerkes Suchtprävention, welches die JugendFilmTage organisiert und durchführt, waren mit dabei. An mehreren Stationen konnten die Schüler ihr Wissen testen, Auswirkungen am eigenen Körper hautnah erleben oder sich im vertrauensvollen Rahmen an die Experten wenden.

Der Förderschulrektor weiß, dass die neue Form der JugendFilmTage zu mehr Offenheit bei den Schülern führen kann. "Ihr könnt euch im Klassenverband, im vertrauten Umfeld, mit dem Thema auseinandersetzen und gemeinsam diskutieren", so der Rektor, der hofft, dass die Schüler diese Chance auch nutzen.

Kirchner freute sich zudem, Bürgermeister Heiko Stolz begrüßen zu können: "Ich finde es toll, dass das Pilotprojekt des Netzwerks Suchtprävention hier in Neuhof stattfindet." Es sei unglaublich wichtig, den Kindern und Jugendlichen dieses sensible Thema verständlich zu vermitteln. "Man sollte wissen, worauf man sich beim Konsum von Alltagsdrogen einlässt", so Stolz. Dem konnte Walburga Kurth-Gesing vom Staatlichen Schulamt nur zustimmen. Gemeinsam mit Polizeioberkommissar Frank Henkel vom Polizeiposten in Neuhof gingen sie zu den einzelnen Stationen und beobachteten voller Freude, wie die Kids sich mit dem Thema befassten. (Julissa Bär) +++

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