Drogen für halbe Million Euro sichergestellt
30-Jähriger wegen Drogenhandel zu 7 Jahren, Helfer zu 30 Monaten verurteilt
Foto: Polizeipräsidium Osthessen
09.04.2019 / FULDA -
Zu sieben Jahren Haftstrafe wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge wurde am Freitag ein 30-jähriger Angeklagter vom Landgericht Fulda verurteilt. Sein mittlerweile 24-jähriger Mitangeklagter muss für zwei Jahre und sechs Monate wegen Beihilfe hinter Gitter. Der Fall hatte über den Raum Fulda hinaus für großes Aufsehen gesorgt: am 29. August letzten Jahres gaben zwei Großeinsätze der Polizei in Rothemann und Bronnzell in der Region zunächst Rätsel auf. Schließlich benannte die Staatsanwaltschaft Fulda den Grund für die spektakulären SEK-Einsätze, in deren Rahmen immerhin rund 50 Beamte eingesetzt waren. Die Spezialeinheiten der hessischen Polizei hatten nach langwierigen Ermittlungen den 30-jährigen deutschen Staatsangehörigen aus Künzell und den damals 22-Jährigen bosnisch-herzegowinischen Staatsangehörigen aus Fulda festgenommen. Dem 30-Jährigen wurde vorgeworfen, über einen längeren Zeitraum mit größeren Mengen Amphetamin, Haschisch und Marihuana gehandelt zu haben. Beide Männer saßen seit ihrer Verhaftung Ende August in Untersuchungshaft.
Laut Anklage hatte der 30-Jährige am 29. August 2018 14 Kilogramm Amphetamine in den Renault Kangoo des damals 23-jährigen Angeklagten gebracht und ihn damit beauftragt, das Rauschgift zum Weiterverkauf ins Rhein-Main-Gebiet, nach Offenbach, Hanau-Lamboy und Friedberg auszuliefern. Er ließ das Auto zu und wurde bei einer der Auslieferungsfahrten von einer Polizeistreife in Hasselroth kontrolliert. Das Rauschgift wurde dabei in einem extra präparierten Versteck im Fahrzeug sichergestellt. Schließlich konnte das SEK den 30-jährigen Auftraggeber in Fulda-Bronnzell vorläufig festnehmen. Im Anschluss wurden insgesamt drei Wohnungen, unter anderem in Rothemann, durchsucht. Dabei stellten die Beamten weitere zwei Kilogramm Amphetamin, ein Kilogramm Haschisch, geringe Mengen Marihuana und Kokain sowie mehrere Kilogramm an Rohstoffen und Chemikalien zur Drogenherstellung sicher.
Raffiniertes Versteck im Transporter
Das beschlagnahmte Rauschgift hatte sich in einem gut gesicherten Versteck mit elektromagnetischer Verriegelung in dem Transporter befunden, das hochprofessionell installiert worden war. Der Polizei war es nicht gelungen, den komplizierten Mechanismus auszuhebeln, sodass das Versteck gewaltsam geöffnet werden musste. Die beiden Festgenommenen wollten damals zur Herkunft der Drogen keinerlei Angaben machen. (Carla Ihle-Becker)+++