Landesverbandstag von Haus & Grund
Osthessen fordert stärkere Anstrengungen für den ländlichen Raum
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06.04.2019 / FULDA - Auf dem Landesverbandstag von Haus & Grund Hessen in Fulda fordert der gastgebende Verband eine noch stärkere Unterstützung des ländlichen Raums. "Wir müssen ein weiteres Auseinanderdriften von Stadt und Land verhindern", sagt Michael Schmitt, der Vorsitzende von Haus & Grund Fulda und Osthessen. Mit knapp 70.000 Einwohnern sei Fulda das Oberzentrum der Region Osthessen, sozusagen ein Hotspot umgeben vom ländlichen Raum.
Die Hälfte der Kreisbevölkerung wohne auf einem Sechstel der Fläche in und rund um Fulda. Deshalb habe man hier ein geschärftes Auge für diese Fragestellung. In hessischen Städten, vor allem im Ballungsraum des Rhein-Main-Gebiets, werde ein Mangel an Wohnungen beklagt, vor allem an sogenanntem bezahlbarem Wohnraum, fährt Schmitt fort. Dagegen hätten manche ländlichen Regionen mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, nämlich mit hohen Leerstandsquoten und unvermietbaren Wohnungen."Das bedeutet eine Entwertung privater Vermögen, ganze Altersversorgungspläne können hieran scheitern", sagt der Eigentümervertreter aus Fulda. Zwar sei "der Wohnungsmarkt im osthessischen Raum grundsätzlich in Ordnung". Jedoch dürfe der demografische Wandel insgesamt nicht weiter zu Lasten der ländlichen Gebiete gehen. Viele Menschen in der Fläche fühlten sich "abgehängt". Dabei berge der ländliche Raum doch ein großes Potential, das gehoben werden müsse. Zwar hätten auch die „Schwarmstädte“ noch ungenutzte Baulandressourcen, aber nicht genug, um die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum zu befriedigen.
In Hessen lägen angespannte und entspannte Wohnungsmärkte nahe beieinander. Flächendeckend könne so kurzfristig nach Einschätzung des Landesverbands ein Potential von rund 90.000 Wohnungen in Hessen genutzt werden. „Entscheidend ist es, die Infrastruktur im ländlichen Raum auszubauen. Dies gilt für Verkehr, Datenleitungen und natürlich für die soziale Infrastruktur vor Ort, angefangen von der ärztlichen Versorgung über Kinderbetreuung bis hin zu Einkaufsmöglichkeiten“, sagt Schmitt. Hier habe die Politik noch nicht genug "geliefert".