Wasserstoff eine Sackgasse?

Projekt "Power to Gas" in Vergessenheit geraten?

Windpark Reckerode
Fotos: Sophie Brill

06.05.2019 / KIRCHHEIM - Die Windparks, welche man schon fast in jeder Ecke Deutschlands vorfinden kann, liefern zwar auf der einen Seite übermäßigen Strom. Aber auf der anderen Seite kann der ungenutzte Strom nicht gespeichert werden und geht dadurch verloren. Deshalb versuchen Forscher eine Lösung zum Speichern oder zur weiteren Verwendung der Windenergie zu finden.



"Power to Gas" heißt das Projekt, welches der Projektentwickler Abo Wind im Jahr 2017 in Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) angehen wollte. Aber was ist daraus geworden? OSTHESSEN|NEWS hat nachgehakt und den Bürgermeister Manfred Koch zu dem Stand der Dinge ausgefragt: Die Firma Abo Wind arbeitet zusammen mit der Firma Roth und wäre zurzeit in Beratung mit zwei Tankstellen über weitere Schritte und den Bau einer Anlage, welche die Windenergie in Wasserstoff umwandeln und dadurch man den ungenutzten Strom nutzen kann. Eine solche Anlage soll möglicherweise auf Kirchheims Autohof errichtet werden. Des Weiteren berichtete Koch, dass man die Marktentwicklung auf diesem Gebiet im Auge behalten solle und die Sicherheit hinter dieser Idee nicht garantiert sei, da täglich neue Entwicklungen im Bereich der Elektrochemie im Gange seien. Der Charme an dem Projekt Windkraft in Wasserstoff sei, dass der Strom steuerfrei sein würde, so Koch gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Des Weiteren berichtete der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Hersfeld-Rotenburg, Bernd Rudolph, dass ein Antrag über die Wirtschaftsförderung, den Kreis in eine Modellregion zu verwandeln, gestellt wurde. Vor allem Kirchheim wäre aufgrund der Nähe zu den Autobahnen ein guter Standort zum Bau von Wasserstofftankstellen, welche vom Bund gefördert werden, geeignet. Außerdem verriet Rudoplh, dass die Demoversion einer Wasserstoffanlage, welche anfang 2018 geplant war, bis heute noch nicht gebaut wurde.

Judith Miller von der Firma Abo Wind berichtete, dass die Wasserstoff-Tankstelle in Kirchheim von der H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG geplant und gebaut werde. Der benachbarte Windpark in Kirchheim liefert Strom an einen so genannten Elektrolyseur. Ein Elektrolyseur ist eine Vorrichtung, die elektrischen Strom und Wasser in Wasserstoff wandelt. Mit dem so gewonnen Wasserstoff könnte dann die Tankstelle betrieben werden. (Sophie Brill) +++

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