Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Neues Wohnquartier in Spitzenlage – Bekenntnis zu Kaufland und RVF
Fotos: Stefanie Harth
05.04.2019 / BAD HERSFELD -
Residieren in präferierter Lage: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bad Hersfelder Schilde-Park könnte ein modernes Wohnquartier entstehen. Diesen Plan schmiedet der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg, der die Grundstücke zwischen Vlämenweg und Lambertstraße erworben hat. Für die sogenannte Nachverdichtung sollen zwei Wohnhäuser – sprich: eine bereits leerstehende Liegenschaft am Vlämenweg und das „Münstersche Haus“ an der Lambertstraße – abgerissen und durch zwei Solitäre ersetzt werden.
Einen Aufstellungsbeschluss fassen will das Gremium (noch) nicht. Die Vertreter des Ausschusses erbitten sich Bedenkzeit. Einmütig folgen sie dem Vorschlag Dieter Herters (SPD), den Tagesordnungspunkt vorerst zurückzustellen und im nächsten Sitzungszug das Areal zu besichtigen. Dann sollen auch die Gegner des Projekts, die sich in einer Bürgerinitiative vereint haben, die Chance erhalten, ihrer Argumente vorzutragen.
Im dem zwischen Stadt und RVF geschlossen Vertrag war zunächst geregelt, dass der Bauantrag spätestens im Frühjahr 2019 umgesetzt werden muss. Bereits im Dezember letzten Jahres ist die Abmachung abgeändert und um drei Monate verlängert worden. Jetzt sprechen sich die Ausschuss-Vertreter abermals für eine Fristverlängerung aus, um ein passendes Ersatzgrundstück für die RVF zu finden. Im Gespräch sind beispielsweise Areale an Berliner Straße, Europaallee, An der Haune und In den Giesen, das Gelände der einstigen Autozentrale an der Konrad-Zuse-Straße sowie das vom Baywa Bau- und Gartenmarkt angemietete Terrain an der Landecker Straße – angeblich will das Unternehmen innerhalb Bad Hersfelds umziehen.
Wie Bauamtschef Johannes van Horrick berichtet, beäugt die Regionalversammlung Nordhessen „eher kritisch“ eine mögliche Kaufland-Ansiedlung. „Wir haben einen Vorlagenkatalog auferlegt bekommen. Diese Hausaufgaben müssen wir jetzt abarbeiten.“
Geht es nach den Ausschuss-Mitgliedern, darf sich der Norma-Markt im Bad Hersfelder Stadtteil Asbach erweitern: Der Lebensmittel-Discounter möchte von 790 auf 1.120 Quadratmeter „wachsen“. Zu einem Backshop soll sich zudem auf 85 Quadratmetern Verkaufsfläche eine Metzgerei gesellen (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Die Regionalversammlung Nordhessen hat der Abweichung vom Regionalplan bereits im Januar zugestimmt. (Stefanie Harth) +++