"Zu einer Normalität werden lassen"

Märchen stecken den Rahmen des Inklusiven Sportfests

Beim inklusiven Sportfest der Schulen für geistige Entwicklung der Region Fulda stand das gemeinsame Miteinander im Vordergrund
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

03.04.2019 / HÜNFELD - Was Märchen und Sport gemeinsam haben, wurde beim inklusiven Sportfest der Schulen für geistige Entwicklung der Region Fulda in der Hünfelder Kreissporthalle deutlich. Dort fanden sich 120 Sportler zusammen, um den Gedanken der Inklusion im Sport zu leben und Spaß zu haben. Aufgeteilt wurde nicht in Schulen, sondern in fünf verschiedene Märchen.



Neben der ausrichtenden Vinzenz-von-Paul-Schule Hünfeld nahmen auch die Jahnschule, die Pestalozzischule Fulda, die Bardoschule sowie das antonius-Netzwerk Mensch teil. Die Jahnschule schloss sich dabei mit dem Ausrichter zusammen (SG Jahn-Paul), die Pestalozzischule mischte ihre Sportler mit der Bardoschule (Bardolozzi). Das antonius-Netzwerk schickte eine in Altersklassen bunt durchgemischte Riege nach Hünfeld.

"Die Leistung steht nicht im Mittelpunkt, sondern das gemeinsame Erlebnis", sagte Manuel Petry, Schulleiter der Vinzenz-von-Paul-Schule im Rahmen des inklusiven Sportfestes. Um dies zu unterstreichen, wurden die rund 120 Teilnehmer nicht nach ihren Schulen, sondern nach Märchen eingeteilt. Im Fokus sind der Froschkönig, Der gestiefelte Kater, Hänsel und Gretel, die Bremer Stadtmusikanten und Rotkäppchen.

Insgesamt sechs verschiedene Stationen galt es zu bewältigen, darunter Ballwurf, Reifenhüpfen oder sich nur mit Armkraft über eine Bank ziehen. Den Höhepunkt stellte gegen 12 Uhr eine Staffel, ein Wettrennen mit Rollbrettern dar. "Da geht es richtig zur Sache, man versteht sein eigenes Wort nicht", sagte Petry mit Vorfreude im Vorfeld der Staffel. Bevor der Körper sportlich beansprucht wurde und nach der Eröffnung durch Petry und Schulleiter Hubertus Reith von der Jahnschule, wärmte die SG Jahn-Paul Hünfeld die Teilnehmer auf, neben dem obligatorischen Dehnen gab es auch einen 'Aufwärmtanz'.

Die Organisation für das Sportfest begann bereits im vergangenen Herbst, von der Essensversorgung über das Absperren vor der Halle bis hin zur Informationspolitik für die Schulen musste alles aufs Detail genau durchgeplant werden. "Es war ein großer Aufwand, das hier alles zu stemmen", so Petry. Schaute man in die Gesichter der Teilnehmer, hat dieser sich gelohnt: "Die Kinder haben so ein Spaß, die neuen Erfahrungswerte sind eine super Sache", freute sich der Schulleiter und fügte an: "Wir wollen das Ganze zu einer Normalität werden lassen."

Auch wenn der gemeinsame Spaß und nicht sportliche Höchstleistungen im Vordergrund standen, Urkunden gab es für die Teilnehmer trotzdem. "Die Kinder haben immer gerne etwas in der Hand. Für die Zeitmesser bedeutet das jedoch einen riesen Stress", sagte Petry in weiser Voraussicht, denn die Leistungsdaten der 120 Sportler wollten doch festgehalten werden. Ganz normal eben. (tw) +++

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