"Butter bei die Fische"

FDP macht sich stark für Kaufland-Ansiedlung auf Schlachthof-Areal

Kaufland will sich in Bad Hersfeld ansiedeln: Zur Disposition steht das Schlachthof-Areal.
Archivfoto: Stefanie Harth

26.03.2019 / BAD HERSFELD - Für die Bad Hersfelder FDP genießt die Ansiedlung eines Kauflandes auf dem Schlachthof-Areal am Peterstor große Priorität: Die Freien Demokraten sprechen sich vor diesem Hintergrund klar für den zeitnahen Beginn eines Abweichungsplanverfahrens beim Regierungspräsidium (RP) Kassel aus.



Bereits im Juni 2018 hatte die FDP-Fraktion einer möglichen Ansiedlung der Lebensmittel-Einzelhandelskette den Rücken gestärkt, nachdem die Projektpläne den Stadtverordneten vorgestellt wurden. „Bezüglich des Standortes spricht sich die FDP nun klar für das ehemalige Schlachthof-Areal aus und sieht darin nicht nur eine Aufwertung für das Gelände selbst, sondern hält es, durch die schnell erreichbare Anbindung an die Innenstadt und an das Rechberg-Gelände, für eine ganzheitliche städtebauliche Planung, die Bad Hersfeld nach vorne bringen wird“, sagt Fraktionschef Bernd Böhle. Für den ortsansässigen Zerlegebetrieb der Raiffeisen Vieh und Fleisch Hessen (RVF) gelte es daher, eine geeignete Ausgleichsfläche zu finden.

Die Kaufland-Ansiedlung erscheint nach Ansicht der FDP sinnvoll, „um die Unterversorgung im Lebensmittelbereich zu beenden“. Zudem biete sie die Chance, „die Unterführung völlig neu zu gestalten, so dass man künftig in diesem Bereich nicht mehr über Videokameras diskutieren müsse“. Der bevorstehende Umzug der Stadtverwaltung in das einstige Telekom-Gebäude und der geplante Umbau des ehemaligen Herkules-Marktes durch den VR-Bankverein würden zudem „hervorragend“ in eine solche ganzheitliche Betrachtung passen.

„Das ebenfalls zur Disposition stehende Gelände der einstigen Autozentrale an der Konrad-Zuse-Straße hält die FDP im Gegensatz zu einigen irritierenden Aussagen aus dem GMA-Gutachten für ausgeschlossen, da dieses zu weit abseits der Kernstadt liegt“, betont Böhle.

„Um die Pläne jedoch tatsächlich realisieren zu können, ist ein Abweichungsverfahren vom Regionalplan und vom Landesentwicklungsplan durchzuführen, da die Fläche derzeit als Vorrangfläche für Industrie eingestuft ist. Zudem müssen sowohl die Stadt als auch die Investoren aufzeigen, dass die Auswirkungen für die Nachbarzentren verhältnismäßig sind.“ Ein Verkehrsgutachten müsse erstellt und das städtebauliche Konzept für die Integration des Standortes zur Innenstadt konkretisiert werden.

Während die Stadtverwaltung von einer Zustimmung der Regionalversammlung Nordhessen bislang nicht überzeugt zu sein scheint, so hält Fraktionschef Bernd Böhle, der zugleich auch FDP-Vorsitzender in der Regionalversammlung Nordhessen ist, die Chancen, aufgrund eigener Gespräche mit dem Dezernat für Siedlungsentwicklung und Städtebau beim Regierungspräsidium Kassel, hingegen für gut.

„Wenn sowohl die Investoren als auch wir als Stadt unsere Hausaufgaben ordentlich machen und uns einig sind, dann werden wir von den überregionalen Behörden keine Steine in den Weg gelegt bekommen. Unsere Fraktion wird daher für den zeitnahen Beginn des Abweichungsplanverfahrens eintreten“, sagt Bernd Böhle abschließend. (pm) +++

X