Was wurde gechattet?
Ehemaliger Betriebsrats-Chef Marco B. klagt gegen Klinikum Hersfeld
Fotos: Jonas Wenzel
27.03.2019 / FULDA / BAD HERSFELD -
Vor dem Arbeitsgericht in Fulda ist am Dienstagvormittag ein Gütetermin zwischen dem ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden des Klinikums Bad Hersfeld, Marco B., und dessen ehemaligem Arbeitgeber, dem Klinikum Hersfeld, gescheitert. Der Richter am Arbeitsgericht, Wolfram Dylla, leitete die Verhandlung. Zu diesem Prozess kam es, weil der Betriebsratsvorsitzende Mitte Februar fristlos vom Klinikum Bad Hersfeld entlassen wurde.
"Besonders schwerwiegend und dann auch noch gegenüber einer Auszubildenden", so bezeichnete der Anwalt des Klinikums Bad Hersfeld die Vorwürfe gegen Marco B. Die Mitarbeiterin des Klinikums habe in einem Arbeitsverhältnis zum Betriebsrat gestanden. Herr B. hat, so die Meinung des Klinikums, mit einer Auszubildenden gechattet, was "frei von jeglicher beruflichen Tätigkeit" sei. Bis tief in die Nacht hinein sollen sich die junge Auszubildende und Marco B. ausgetauscht haben. Über den genauen Chatverlauf ist nichts bekannt - die Öffentlichkeit wurde hierfür von der Verhandlung ausgeschlossen. Unklar ist auch, ob Verlustängste der jungen Mitarbeiterin bezüglich der beruflichen Tätigkeit in den Chatverlauf mit einfließen oder nicht. Gegenüber Marco B. habe sie gesagt, dass sie keinen weiteren näheren Kontakt haben möchte. Sie wolle diesen Kontakt lediglich auf der beruflichen Ebene führen. Marco B. habe sie dann aufgefordert, den Chat und seine Nummer zu löschen. Im Raum stehe die sexuelle Belästigung der Auszubildenden.