200.000 Euro Schaden

Fässer mit Farben explodiert - Großeinsatz nach LKW-Brand auf der A 4


Fotos: Kevin Deiß

24.03.2019 / WOMMEN - Ein mit Farben, Lacken und Neureifen beladener Gefahrgutlaster ist am Freitagabend gegen 19:50 Uhr in Flammen geraten. Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Laster als die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle auf der A 4 Kirchheim - Eisenach bei Gerstungen-Neustädt eintrafen. Sofort wurde Großalarm ausgelöst. Zunächst konnten die rund 90 Einsatzkräfte nur mit äußerster Vorsicht vorgehen.



Der polnische Lastwagenfahrer und sein Beifahrer bemerkten, dass etwas nicht stimmt mit ihrem Fahrzeug und lenkten das Fahrzeug zwischen den Anschlussstellen Gerstungen und Herleshausen noch auf den Standstreifen.  Der 26-jährige Fahrer aus Polen und sein 51-jährige Beifahrer aus Weißrussland hatten in Frankreich Lacke und Neureifen geladen und befanden sich nun auf dem Weg nach Polen.Wie später Carsten Sippel von der Autobahnpolizei Bad Hersfeld schilderte, war nach ersten Ermittlungen die Bremse vom Anhänger heißgelaufen. Das Feuer breitete sich aus, auch ein Ersthelfer mit Feuerlöscher konnte das Ausbreiten nicht verhindern.Der massive Brand dehnte sich auch auf die Fahrbahn und den angrenzenden Wald aus. Die A 4 war während der mehrstündigen Löscharbeiten zeitweise in beide Richtungen komplett gesperrt. In Fahrtrichtung Osten ging bis in die Nacht garnichts mehr. Der Verkehr wurde in Gerstungen abgeleitet.

Die Feuerwehren aus Obersuhl, Bad Hersfeld, Bebra, Herleshausen-Wommen, Sontra und der Berufsfeuerwehr Eisenach kämpften gegen die Flammen an. Neben dem Brandschutzaufsichtsdienst war auch ein Vertreter des Regierungspräsidiums Kassel vor Ort. Immer wieder explodierten Fässer. Glück im Unglück: Nur wenige Meter weiter verläuft eine Starkstromleitung über die Autobahn. Diese wurde von den meterhohen Feuerflammen nicht beschädigt, da der LKW zum Glück vorher der Leitung zum Stehen kam.

Die Löscharbeiten unter der Regie von Einsatzleiter Marcel Bachmann (Obersuhl) dauerten bis in die Nacht an. "Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einheiten hat sehr gut geklappt. Wir haben vier Einsatzabschnitte gebildet", sagte Bachmann gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Bergungsarbeiten dauerten bis zum frühen Morgen, am Samstagvormittag musste die Feuerwehr Obersuhl erneut ausrücken. Am angrenzenden Hang waren Nachlöscharbeiten notwendig. Die Verpflegung hat der DRK OV Obersuhl bereitgestellt. Das DRK war mit neun Helfern im Einsatz. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 200.000 Euro. Es kam zu erheblichen Behinderungen und kilometerlangen Staus. (hhb) +++

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