In Hessischer Staatskanzlei

Künftiger Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber legt Treueid ab

Der künftige Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber (Bildmitte), hat den Treueid vor Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (r.) abgelegt, unterstützt vom Leiter des Kommissariats der katholischen Bischöfe in Hessen, Domkapitular Dr. Wolfgang Pax (l.).
Foto: Hessische Staatskanzlei

21.03.2019 / WIESBADEN - Am Mittwoch hat der ernannte Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber, vor Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier in Wiesbaden den Treueid mit der im Reichskonkordat vorgesehenen Formel abgelegt. Der Eid wurde von allen bisher im Land neu ernannten katholischen Bischöfen vor den jeweiligen Ministerpräsidenten gesprochen. Eingeführt wird Weihbischof Dr. Gerber am 31. März.



„Ich freue mich, dass mit Weihbischof Dr. Michael Gerber jetzt ein neuer Bischof vor seiner Einführung steht. Die gemeinsame Aufgabe von Kirche und Staat ist es, den Menschen Orientierung zu geben und die Gesellschaft zusammenzuhalten. In Hessen blicken wir auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kirchen zurück. Ich bin zuversichtlich, dass wir das gute Miteinander und den Dialog zwischen Landesregierung und Kirche auch mit Bischof Dr. Michael Gerber als Nachfolger von Bischof Heinz Josef Algermissen sehr gut fortsetzen können“, so Volker Bouffier.

Weihbischof Dr. Gerber nahm die Gelegenheit des gegenseitigen Kennenlernens bereits vor der Amtseinführung gerne wahr und sprach die erst kürzlich begonnene Legislaturperiode an: „Sie haben in den kommenden Jahren zum Wohl des Landes viele Entscheidungen zu treffen. Dazu wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen. Der Treueid ist für den Bischof auch Anstoß, im Gebet um den Beistand des Heiligen Geistes zu bitten.“

Es sei katholisches Verständnis, so der künftige Bischof von Fulda, dass Kirche und Staat voneinander getrennt und in ihrem Handeln autonom seien. Gleichzeitig ergebe sich eine wichtige Schnittmenge, da beide den gleichen Menschen dienten. Die Kirche setze sich für notleidende Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft ein und fördere das Engagement der Gemeindemitglieder im demokratischen Gemeinwesen. In seiner Ansprache wies er auf das Erstarken extremistischer Strömungen hin und betonte die Verantwortung auch der Kirchen, vereinfachenden Polarisierungen zu widersprechen. „Es ist gemeinsames Interesse des Staates und der Kirchen, bürgerschaftliches Engagement zu fördern und Haltungen auszuprägen, die konstruktiv und kreativ in dieser Gesellschaft wirken.“

Der Hessische Ministerpräsident hob bei dem Antrittsbesuch Gerbers den Beitrag der Kirchen im Staat hervor. „Die christlichen Kirchen spielen eine aktive Rolle im Gefüge unseres Landes und sind wichtiger Partner in vielen Fragen des Miteinanders. Sie tragen einen erheblichen Teil der sozialen Verantwortung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sinnstiftung und Wertevermittlung. Als solch ein unverzichtbarer und lebendiger Teil unserer Gesellschaft haben die Kirchen und die sie tragenden Bistümer seit vielen Jahren einen festen Platz. Uns verbindet die Verantwortung für die Menschen, denen wir verpflichtet sind. Unseren jeweiligen Aufgaben können wir am besten gerecht werden, wenn wir aufeinander zugehen und ein gutes Miteinander pflegen“, sagte der Ministerpräsident.

Der künftige Bischof von Fulda wies auf die Vielzahl der Initiativen hin, die Menschen dazu befähigten, sich entschieden für das Gemeinwohl einzusetzen. Beispielhaft nannte er die in Kürze beginnende 72-Stundenaktion, in der junge Menschen sich 72 Stunden lang ehrenamtlich und unentgeltlich in zahlreichen Feldern engagieren. „Dieses und vieles andere, das unsere Gesellschaft bereichert, entspringt dem christlichen Geist von Menschen“, so Dr. Gerber.

Volker Bouffier sprach dem ernannten Bischof die besten Wünsche der Bürgerinnen und Bürger des Landes und der Hessischen Landesregierung aus und wünschte ihm ein segensreiches Wirken. (pm) +++

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