Großenlüder/Hainzell empfängt Hünfeld
Ein Prestige-Duell zum falschen Zeitpunkt?
Derby-Zeit in Großenlüder: Hünfelds Lennert Sitzmann (l.) und HSG-Torjäger Lukas Dimmerling duellieren sich zum zweiten Mal in der Saison.
Archivfotos: Jonas Wenzel (Yowe)
21.03.2019 / GROßENLÜDER -
Handball-Knaller in der Landesliga der Männer: Am Sonntag (17 Uhr) empfängt die HSG Großenlüder/Hainzell den Hünfelder SV zum ewig jungen Derby. War das Hinspiel noch ein Spitzenspiel, das die HSG deutlich für sich entschied, ist die Ausgangslage nun eine ganz andere. Denn der HSV kämpft gegen den Abstieg - weshalb das Derby für manchen zur Unzeit kommt.
"Großenlüder/Hainzell geht als klarer Favorit in das Derby", sagt HSV-Trainer Gerald Birkel vor dem zweiten Säbelrasseln der Saison mit der HSG. Das liegt vor allem an den höchst unterschiedlichen Saisonverläufen beider Mannschaften. Während die Sieben von Joachim Bug auf dem vierten Platz liegt, kämpfen die Hünfelder gegen den zweiten Abstieg in Folge. Jüngst glückte nach sieben Pleiten am Stück immerhin ein Punktgewinn gegen die HSG aus Baunatal.
"Unsere Formkurve zeigt nach oben", freut sich Birkel, der allerdings von keiner optimalen Vorbereitung auf das Derby spricht. Vor allem am Dienstag sei die Trainingsbeteiligung nicht wie gewünscht gewesen. "Das war enttäuschend", hadert Birkel. Trotzdem hofft der HSV-Trainer, dass seine Mannschaft an die Leistung gegen Baunatal anknüpfen und Großenlüder/Hainzell ärgern kann. Üblicherweise wird vor Spielen wie diesen gemunkelt, ob die eine der anderen Mannschaft entgegen kommen könnte.
"Im Sport gibt es keine Geschenke. Wir nehmen den sportlichen Wettkampf an und sehen, wofür es am Ende reicht", sagt Birkel. Personell stünden die Vorzeichen beim HSV allerdings nicht besonders gut, denn Christian Krätzig (Studium) und Julian Möller (Meniskus) werden defintiv fehlen und Felix Kircher sei weiterhin angeschlagen. Zudem plagten sich Samuel Masché, Michael Klein und Lennert Sitzmann grippegeschwächt durch die Woche. Dafür steht Routinier Thorsten Hinckel wieder zur Verfügung und Torwart Andreas Hohmann wird nach seinem Auslandssemester in Italien sein Saison-Debüt geben.
Auf Seiten der HSG Großenlüder/Hainzell herrschen vor dem Derby ebenfalls personelle Sorgen, denn Michael Blinzler, Lukas Dimmerling und Dominik Malolepszy plagen sich angeschlagen durch Spiele und Trainingseinheiten. "Wir müssen unserem kleinen Kader Tribut zollen, uns fehlen in der Breite Alternativen", klagt HSG-Trainer Joachim Bug, dessen Sieben im Hinspiel einen deutlichen 31:24-Erfolg in Hünfeld feierte.
Damals begegneten sich beide Mannschaften an der Tabellenspitze, nun ist die Ausgangslage eine völlig andere. "Deshalb ist meine Vorfreude auf das Derby nicht die größte", gesteht Bug und spielt auf die prekäre Lage der Gäste an. Hünfeld kämpft nach einer Niederlagenserie samt Trainerwechsel gegen den freien Fall aus der Ober- in die Bezirksoberliga und braucht im Abstiegskampf jeden Zähler. Nachbarschaftshilfe sei aber, so Bug, nicht zu erwarten.
"Wir haben gegen die Mannschaften im Keller allesamt gewonnen. Wir wollen gegen Hünfeld in die Spur finden und das Spiel gewinnen", verdeutlicht Bug. Der HSG-Trainer spricht aber auch von einem schweren Spiel, weil seine Mannschaft auf dem Zahnfleisch gehe. Ob der Hünfelder SV das im Derby nutzen kann und zwei wichtige Zähler einfahren kann, bleibt abzuwarten. (the) +++
Braucht jeden Punkt, sieht seine Mannschaft aber als Außenseiter: HSV-Trainer Gerald Birkel.
Seine Vorfreude hält sich in Grenzen: HSG-Trainer Joachim Bug hätte sich einen anderen Zeitpunkt gewünscht.