Verlauf durch Thüringen

TenneT stellt Vorzugstrasse vor - Bundesnetzagentur entscheidet im Herbst


Symbolbild

20.03.2019 / REGION - Die ebenso notwendige wie umstrittene SuedLink-Trasse, die den Strom aus dem Norden der Bundesrepublik nach Bayern leiten soll, ist ihrer Realisierung offenbar ein Stück nähergekommen. Der Betreiber Tennet hat jetzt nach eingehender Prüfung aller Raumwiderstände eine Vorzugsvariante für die Trasse ausgewählt und wird die durch Thüringen ausgelegte Streckenführung der zuständigen Genehmigungsbehörde, der Bundesnetzagentur, in Kürze offiziell vorlegen. Wie berichtet, bevorzugt TenneT demnach die östlich am Kreis Fulda vorbeilaufende Trassenführung. Im Kreis Fulda hatte das für Erleichterung gesorgt.



Zwar gebe es noch keine definitive Planungssicherheit, doch die Chancen, dass die Abschnitte C und D für den Landkreis günstigerweise weiter östlich verlaufen werden, seien gestiegen, sagt Christof Erb vom Fachdienst Regionalentwicklung des Landkreises auf Anfrage von O|N. Noch sei zwar alles möglich und die von TenneT bevorzugte Route müsse schließlich noch von der Bundesnetzagentur abgesegnet werden, doch die Argumente, die gegen den Verlauf der Trasse durch den Kreis Fulda sprächen, seien bekanntermaßen durchaus gewichtig. So gebe es hier eine parallele Häufung von so genannter kritischer Infrastruktur wie die Autobahnen, die ICE-Trasse und die 380-kV-Höchstspannungsfreileitung, die vom niedersächsischen Wahle nach Mecklar im Kreis Hersfeld-Rotenburg führt. "Wir haben hier mit diversen Nadelöhren erhebliche Raumwiderstände", konstatiert Erb. Einleuchtende Gründe gegen eine Stromtrasse durch Osthessen seien die Überbündelung im Bereich Fulda mit Autobahn, Bundesstraße, ICE-Trasse, Salzabwasserleitung von K+S und Gaskorridor. Dagegen gebe es im Bereich der geplanten Trasse in Thüringen kaum Raumwiderstände.

Im Herbst werden die Landkreise sich noch einmal an so genannten Scopingterminen beteiligen. Diese Besprechungen zwischen Behörde und Antragsteller sollen das Genehmigungsverfahren beschleunigen. Es erfolgt noch keine inhaltliche Prüfung der Umweltverträglichkeit. Das Umweltministerium lädt zum Scoping-Termin auch die Umweltverbände und örtlichen Initiativen ein. Die Betreiber hatten sich von der frühen Offenlegung der Planungsvarianten und der Einbeziehung kommunaler Akteure eine größere Akzeptanz in den jeweiligen Regionen versprochen. In Osthessen hatten sich zahlreiche Bürgerinitiativen gegen den Trassenverlauf durch die Rhön formiert. (ci)+++


Foto: O|N


X