Mitgliederzahl konstant, Waldfläche steigt

Im Streitbachtal: Dürre- und Borkenkäferschäden nach „Frederike“

Revierleiter Peter Kraus (l.) zeigt Bürgermeister Edwin Schneider (r.) die Folgen des Borkenkäferbefalls.
Fotos: Dieter

19.03.2019 / ULRICHSTEIN - Ausführliche Informationen über die enormen Schäden des Sturmtiefs „Friederike“ erhielten die Mitglieder der Forstbetriebsvereinigung (FBV) Streitbachtal jetzt im Rahmen der Jahreshauptversammlung im DGH Feldkrücken von dem zuständigen Revierleiter Forstamtmann Peter Kraus.


Nach letzten Erhebungen beläuft sich der Schadholzanfall in Hessen auf 2,8 Millionen Festmeter, wobei rund 1,0 Millionen Festmeter auf den Kommunal- und Privatwald entfielen. Damit war der Orkan „Friederike“ nach den Orkanen „Wiebke“ in 1990 und „Kyrill“ in 2007, für die stärksten Schäden in der Mitte Deutschlands verantwortlich.

Das Forstamt Schotten verzeichnete einen noch eher moderaten Schadholzanfall durch „Friederike“ von etwas über 20.000 fm und das Revier Ulrichstein mit etwa 2.200 fm. Die sich anschließende Sommer- und Herbstdürre und der mit ihr einhergehende massive Borkenkäferbefall ließen den Schadholzanfall zum Ende des Jahres 2018 allerdings noch einmal erheblich ansteigen. Zum Teil starben ganze Fichtenbestände durch Trocknis und Borkenkäferbefall ab.

Aber auch zahlreiche Frühjahrskulturen zeigten hohe Ausfälle durch die Sommerdürre. Selbst in fünf bis 20-jährigen Kulturen beziehungsweise Fichtenjungbestände verzeichnete man einen hohen Ausfall durch Trocknis oder Befall durch den Kupferstecher, eine Borkenkäferart, die überwiegend Äste oder schwächere Stammteile befällt. Die derzeitige Schadholzmenge  im Forstamt Schotten bezifferte der Forstmann  mit über 75.000 fm, Tendenz steigend. Zurzeit sei die Aufarbeitung des Schadholzes im vollen Gange.

Leider habe das Sturmtief „Eberhard“ am 10. März dieses Jahres noch einmal zusätzlich 15.000 Festmeter Windwurfholz im Forstamt Schotten gebracht. Parallel zu der Schadholzaufarbeitung werde im Forstamt Schotten ein breit angelegtes „Borkenkäfer Monitoring“ durchgeführt bei der alle gefährdeten Fichtenbestände durch Mitarbeiter des Forstamtes regelmäßig abgelaufen werden, um frischen Borkenkäferbefall frühzeitig zu identifizieren und zeitnah durch Entnahme der befallenen Bäume bekämpfen zu können.

Bedingt durch das übermäßige Angebot von Schadholz seien die Holzpreise bei der Fichte um mehr als die Hälfte gefallen und würden vermutlich in den nächsten Monaten noch weiter nachgeben.

„Bei den 50 Mitgliedern stieg die Waldfläche der FBV Streitbachtal von 90,0716 Hektar durch interne Veränderungen und externe Zukäufe auf 91,3650 Hektar“, so Vorsitzender Wilhelm Wild zu Beginn der Jahreshauptversammlung. Er  bat bei Eigentumsübergang auf neue Besitzer, immer auf die Mitgliedschaft in der FBV hinzuweisen. Im Berichtsjahr sei von Seiten des Vorstandes an der Jahreshauptversammlung des Hessischen Waldbesitzerverbandes, einer Podiumsdiskussion zum Thema „Holzvermarktung“ und einer Schulung „Abwehr und Bekämpfung von Borkenkäfer in Nadelwaldbeständen“ teilgenommen worden.

Eine kleine Veränderung gab es bei den Kassenprüfern. Während Hans Keil noch ein weiteres Jahr im Amt bleibt, wurde für den ausscheidenden Wolfgang Orth einstimmig Rudi Kaiser als Nachfolger gewählt. (Dieter Graulich) +++





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