Jugendlichere Ansprache

Handwerk geht der Nachwuchs aus: Trendmesse mit Lounge für Azubis

Macher von Praktikumsjahr.de
Fotos: Marius Auth

16.03.2019 / FULDA - Die Fachkräfte im Handwerk werden immer knapper. Zur Nachwuchsarbeit auf der Trendmesse in Fulda wird deswegen Unterhaltung groß geschrieben: Videobildschirme, Simulatoren und ganz viel Action sollen die Jugend ködern. Von der coolen Ansprache in der Azubi-Lounge soll das altehrwürdige Handwerk profitieren. Die Kreishandwerkerschaft Fulda geht inzwischen überregional auf die Suche nach dem Nachwuchs.



In Halle 7 ist neben den Klassikern der Nachwuchsarbeit, den Lehrwerkstätten, in denen gehämmert, lackiert und geknetet werden kann, mit der Lounge für Azubis der nächste Schritt in Richtung zielgruppengerechter Kommunikation getan worden: Auf niedrigen Sitzmöbeln können die jugendlichen Besucher in Kontakt mit Fachberatern treten, Videoclips bereiten die Ausbildungssuche ansprechend auf. "Unser Vorteil ist, dass wir vor zwei Jahren noch in derselben Situation wie die Jugendlichen gewesen sind. So kann unsere Ansprache auf Augenhöhe sein, wir betonen die spannenden und innovativen Aspekte des Handwerks", erklärt Johannes Feik von Praktikumsjahr.de, die durch die Kreishandwerkerschaft Fulda zusammen mit Pings, dem deutschlandweit ersten Azubikampus, ins Boot geholt wurden, um die Kommunikation zu modernisieren. Die Ausbildungssituation in Osthessen ist inzwischen so einseitig, dass sich die Jugendlichen die Stellen komplett aussuchen können, mit bisher unbekannten Folgen: "In größeren Betrieben ist es nicht unüblich, die Ausbildungsverträge zu koppeln mit einem Handyvertrag, andere finanzieren gar den Führerschein. Alles, um zu einer Ausbildung zu motivieren, um neue Fachkräfte zu bekommen", erklärt Dirk Müller von der Eduard-Stieler-Schule, der in Halle 7 das Bäckerhandwerk versucht schmackhaft zu machen.

Inzwischen wird von der Kreishandwerkerschaft Fulda das gesamte Bundesgebiet für Werbemaßnahmen in eigener Sache anvisiert: "Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal Schulen außerhalb des Kreises angesprochen. Aber gerade in Verbindung mit unseren Kooperationspartnern Praktikumsjahr und Pings können wir bundesweit in den Medien präsent sein, um für eine Ausbildung in Fulda Werbung zu machen. Durch den Azubikampus können wir auch gleich den Wohnraum anbieten, sogar mit sozialer Betreuung. Das erleichtert den Eltern, ihren Nachwuchs zu uns zu schicken", erklärt Dr. Herbert Büttner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda. (mau) +++

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