21. Spieltag in der Handball-Landesliga

Hünfeld kämpft gegen die Krise - Spitzenspiel in Hersfeld

Im Anflug auf das Spitzenspiel: Dominik Malolepszy und die HSG Großenlüder/Hainzell gastieren beim TV Hersfeld.
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

14.03.2019 / REGION - Nächste Runde in der Handball-Landesliga der Männer: Während der TV Hersfeld die HSG Großenlüder/Hainzell zum Spitzenspiel empfängt, haben Aufsteiger Werra und die TG Rotenburg dicke Brocken vor der Brust. Zudem steht der immer mehr kriselnde Hünfelder SV gegen Baunatal gehörig unter Zugzwang.

HSG Werra WHO 09 – TSV Vellmar (Samstag, 17:30 Uhr)


Champions League gegen Kreisklasse - so beschreibt WHO-Trainer Jörg Fischer die Ausgangslage vor dem Heimspiel gegen Vellmar. "Das klingt krass, ist aber im Endeffekt so", verdeutlicht Werras Trainer die Rollenverteilung. Auf der einen Seite stehen seine Aufsteiger, die nach der Niederlage gegen Twistetal (21:29) kaum noch zu retten sind. Auf der anderen Seite steht der TSV, der nach dem Kantersieg im "Weltrekordspiel" gegen Fuldata/Wolfsanger (30:16) vor der Oberliga-Rückkehr steht.

"Ich habe ihnen schon zur Meisterschaft gratuliert", sagt Fischer, der mit TSV-Trainer Gordon Hauer einst zusammen spielte, schmunzelnd. Dass sich Vellmar noch einholen lässt, scheint von fünf Punkten Vorsprung und sechs verbleibenden Spielen kaum vorstellbar. Auch nicht, dass der Gast nun die Spannnung verliert. "Das wird Gordon seinen Jungs schon einimpfen", sagt Fischer, der sich mit seiner Mannschaft ordentlich verkaufen möchte.

Dass die WHO im nächsten Jahr wieder in der Bezirksoberliga spielen wird, scheint nach Samstag immer wahrscheinlicher. "Wir geben uns nicht auf und holen weiter alles aus uns heraus. Das muss unser Anspruch sein", macht Fischer klar. Neben Florian Strümpf (Achillessehnenriss) muss der WHO-Trainer aber auch den Ausfall von Frantisek Chyba (Bänderverletzung) verkraften.


HSG Fuldatal/Wolfsanger – TG Rotenburg (Samstag, 18 Uhr)

Robert Nolte, Trainer der TG Rotenburg, erwartet eine Spitzenmannschaft mit Wut im Bauch. Denn: die gastgebende HSG wurde im letzten Spiel vor über 1.000 Zuschauern beim angepeilten "Weltrekordspiel" vom Tabellenführer TSV Vellmar mit 16:30 deklassiert und muss vermutlich sämtliche Hoffnungen auf die Meisterschaft begraben. Die Rotenburger unterlagen zuletzt Baunatal, hielten aber über 45 Minuten die Begegnung offen.

"Fuldatal ist heim- und offensivstark. Das wird für uns eine harte Aufgabe", sagt Nolte vor dem Spiel. Aus der Rolle des Außenseiters wolle seine TGR aber für eine Überraschung sorgen und dem Favoriten Paroli bieten. Voraussetzung: ein schnelles Rückzugsverhalten und eine stabile Deckung. Denn wenn die TGR den Gegner in den Positionangriff brachten, so Nolte, mache seine Sieben ihre Sache gut.

Allerdings plagen Rotenburg manche personellen Engpässe, denn hinter den Einsätzen von Maurice Reyer, Simon Golkowski und Martin Harbusch stünde noch ein Fragezeichen. "Verletzt ist zwar keiner, aber wir haben einige angeschlagene Spieler und wir gehen auf dem Zahnfleisch", sagt Nolte. Dennoch möchte die TGR ein zuletzt unter die Räder gekommenes Fuldatal/Wolfsanger Paroli bieten.

TV Hersfeld – HSG Großenlüder/Hainzell (Samstag, 18:30 Uhr)

Mit einem Derbysieg im Rücken empfängt der TV Hersfeld die HSG Großenlüder/Hainzell, die der TVH-Trainer Matthias Deppe als klaren Favoriten in diesem Spiel sieht. Allein die physische Überlegenheit der Gäste sei ein Faktor, warum das Spiel so schwer für seine Mannschaft wird. "Da kommt viel Kraft, die muss man erst mal überwinden", so Deppe. 

Der 27:36-Niederlage im Hinspiel schenkt Deppe derweil keine große Beachtung mehr: "Das will ich gar nicht vergleichen. Zum einen waren wir nicht komplett, zum anderen war Großenlüder an dem Tag einfach richtig stark. Wir sind jetzt komplett und haben dazu gelernt." Einzig Michael Krause wird fehlen, vom Rest erwartet Deppe, dass sie das Vorgenommene auch auf die Platte bringen.

Das heißt, nicht wie das Kaninchen vor der Schlange wegzulaufen, sondern zurückzurudern, falls eine Aktion mal nicht klappt und sich auf die taktische und technische Qualität zu beruhen. Hier sieht Deppe die Chance, die physische Überlegenheit der HSG auszuspielen, damit die Zuschauer in der Geistalhalle ein "spannendes und schönes Spiel sehen", wie es Deppe formuliert.

Hünfelder SV – HSG Baunatal (Samstag, 18:30 Uhr)

Sieben Spiele in Folge hat der Hünfelder SV mittlerweile verloren, die Lage im Abstiegskampf spitzt sich zu. Jüngst verlor der HSV das Derby gegen den TV Hersfeld (31:35), Trainer-Rückkehrer Gerald Birkel sah dennoch positive Ansätze. "Wir haben in den ersten 20 Minuten einen tollen Ball gespielt und müssen das nun über 60 Minuten abrufen", sagt Birkel und hob die kämpferische Leistung hervor.

"Die Jungs haben bis zum Schluss gefighted, das stimmt mich positiv", führt Birkel aus. Dass gegen Hersfeld die nächste Pleite stand, erklärt Birkel mit zwei Gründen. Zum einen seien konditionelle Schwächen sichtbar gewesen, zum anderen sei das einst so gefährliche Hünfelder Tempospiel flöten gegangen. Gegen Baunatal, das Birkel stärker einschätzt als Hersfeld, soll die Hünfelder Pleitenserie trotzdem ein Ende finden.

Allerdings wird Routinier Thorsten Hinckel, gegen den TVH bester Werfer, fehlen und hinter den Einsätzen von Felix Kircher und Samuel Masché stünde noch ein Fragezeichen. Vier Punkte, glaubt der HSV-Trainer, benötigen die Hünfelder noch, um den Klassenerhalt in der Tasche zu haben. Allerdings geht es in vier der restlichen sechs Spiele gegen besser platzierte Mannschaften. Eine davon ist am Samstag die HSG Baunatal. (tw/the) +++

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