"Ihr gebt uns Sicherheit"
Dank für großartiges Engagement an Aktive beim Kreisfeuerwehrverbandstag
Fotos: Carina Jirsch
10.03.2019 / KÜNZELL -
Männliche und weibliche Feuerwehr leute, wohin man schaut: Beim Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Fulda im Künzeller Gemeindezentrum konnte Vorsitzender Lothar Mihm am Samstagmittag rund 300 aktive Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie Brandschutz-Kollegen aus den benachbarten Kreisen und Ehrengäste aus der Politik begrüßen.
Gleich eingangs betonte Mihm, wie wichtig auch in Zukunft die Manpower überhaupt und Nachwuchsförderung speziell für die Wehren ist. "Ich bitte jede Kameradin und jeden Kameraden unserer Feuerwehren um Mithilfe im Bereich der Mitgliedergewinnung. Tragt eure Begeisterung am Ehrenamt in der Feuerwehr in die Gesellschaft, denn eines müssen wir uns immer vor Augen halten: Feuerwehrhäuser und Feuerwehrautos kann man einsparen, zusammenlegen oder außer Dienst stellen, um Geld und vergebene Ressourcen zu sparen. Aber fehlendes Personal, das die Arbeit auf seinen Schultern trägt, wird niemals einzusparen oder zu verkraften sein", mahnte Mihm. Ihren Dank für das großartige Engagement an alle Feuerwehrkräfte sprachen außer dem Verbandsvorsitzendem Lothar Mihm auch Geschäftsführer Jason Freeman, Kreisjugendfeuerwehrwart Steffen Hohmann und Kreisbrandinspektor Adrian Vogler aus.
Jedes Jahr mehr Einsätze
Einige Großereignisse aus der Einsatzstatistik 2018
Aufgrund von Starkregen im Landkreis Fulda lösten einige Freiwillige Feuerwehren am 13.04.2018 das Unwettermodul aus. Unterstützt wurden die Feuerwehren unter anderem vom THW, hier im Speziellen durch den OV Fulda in Bezug auf die Sandsacklogistik. Am 10.05.2018 wiederholte sich dieses Ereignis. Teilweise waren Kommunen ein zweites Mail betroffen. In einem Ortsteil wurde ein Heizöltank unterspült und es drang Heizöl ins Oberflächenwasser ein. Eine Spezialfirma pumpte im Laufe des Einsatzes den Keller ab. Im Hinblick auf den Klimawandel sollten sich die Feuerwehren auf solche Einsatzlagen vermehrt vorbereiten und hierfür ausreichende Ausrüstungsgegenstände vorhalten.
Am 31.07.2018 brannte auf der BAB 7 in Fahrtrichtung Süden ein LKW aufgrund eines technischen Defekts. Fahrer und Beifahrer des mit Holzpaletten beladenen Lastwagens konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die für diesen Autobahnabschnitt zuständige Feuerwehr Petersberg rückte nach der Alarm- und Ausrückeordnung aus. Unterstützt wurde die Feuerwehr Petersberg im Laufe des Einsatzes durch die Feuerwehren aus Neuhof, Eichenzell, Fulda und Hünfeld. Aufgrund der Trockenperiode und des starken Funkenfluges wurde ein Waldstück in Mitleidenschaft gezogen. Es bildete sich ein etwa acht Kilometer langer Rückstau.
Am 22.08.2018 entstanden aufgrund einer heiß gelaufenen Bremse an einem Güterzug in den Gemarkungen Flieden, Neuhof, Eichenzell verschiedene Einsatzstellen am Bahnkörper. Neben den Feuerwehren aus Flieden, Neuhof und Eichenzell, waren auch die Feuerwehren aus Kalbach und Schlüchtern alarmiert worden. Die Technische Einsatzleitung wurde im Feuerwehrhaus Neuhof eingerichtet. Zur Aufklärung und Suche von Glutnestern wurde im Einsatzverlauf die Fliegerstaffel aus Egelsbach hinzugezogen. Die zuständige Bundespolizei konnte ad hoc keinen Hubschrauber zur Verfügung stellen.
Am 30.11.2018 wurde zu einem Einsatz nach dem Stichwort „H GAS 2“ im Rangierbahnhof Neuhof alarmiert. Das Stichwort bezieht sich auf einen Unfall mit einer Gasausströmung. Vor Ort konnte kein Austritt von unter Druck verflüssigtem Gas festgestellt werden. Im Kesselwagen war lediglich eine „Restmenge“ von 600 kg Methylchlorid und Stickstoff. Aufgrund der Aussage des Notfallmanagers der Deutschen Bahn sollte vor der Bergung des Kesselwagens kein Gefahrstoff umgepumpt werden. Beim Wiedereingleisen des Waggons am 1. Dezember 2018 entwich jedoch Gas und es wurde durch die Leitstelle Fulda nach dem Stichwort „H Gefahr 2“ alarmiert. Da weder von der Deutschen Bahn noch von einem Fachberater ausgeschlossen werden konnte, dass bei der Bergung Gefahrstoff austritt, war zuvor ein 300m-Radius abgesperrt und Personen gezielt und mit einem zeitlichen Vorlauf evakuiert worden. Der Kreisbrandinspektor übernahm die Einsatzleitung nach dem Gasaustritt am 1. Dezember. Hinzugezogen wurden zu diesem Zeitpunkt gleichzeitig die Aufsichtsbehörde - in diesem Fall das Innenministerium - und ein Fachberater des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems (TUIS). Im weiteren Verlauf des Einsatzes konnten Spezialkräfte der Werkfeuerwehr Chemiepark Marl und der Werkfeuerwehr Chemiepark Wolfgang das unter Druck verflüssigte Gas in einen zweiten Kesselwagen umpumpen und verbleibende Restmengen über eine mobile Gasfackel „abfackeln“.(ci/pm)+++