Verbandsliga nimmt Fahrt auf

Bär droht mit "langen Gesichtern" - Eichenzell im Kellergipfel

Während der SV Neuhof (r. mit Jean Yanez Cortes) das erste Pflichtspiel im neuen Jahr bestreitet, steht für Lukas Heil (l.) und den FC Eichenzell ein enorm wichtiges vor der Brust
Archivfotos: Jonas Wenzel (Yowe)

08.03.2019 / REGION - An diesem Wochenende kommen alle osthessischen Vertreter der Fußball-Verbandsliga in den Genuss, wieder in den Ligabetrieb einzusteigen. An der Spitze wollen der SV Neuhof, der SV Steinbach und die SG Barockstadt II weiter für ein Kopf-an-Kopf-Rennen sorgen, im Keller steht für den FC Eichenzell ein enorm wichtiges Spiel bevor.



Tuspo Grebenstein - FC Eichenzell (Samstag, 15:30 Uhr)

Das 1:5 gegen Weidenhausen am Sonntag war eine Klatsche, die so vermutlich wenige beim FC Eichenzell erwartet haben. "Das Spiel hat vielen Spielern stark zugesetzt. Es gab ein Gespräch mit dem Spielerrat, denn so eine Leistung ist nicht unser Anspruch", stellt Eichenzells Spielertrainer Heiko Rützel klar, der mit seiner Mannschaft auf einen guten, mental starken Aufsteiger trifft.

Der Tuspo Grebenstein, im Hinspiel der Britannia mit 0:1 unterlegen, kassierte zum Auftakt beim 0:3 eine ähnlich herbe Schlappe beim 1. FC Schwalmstadt, musste neben den drei Gegentreffern jedoch drei weitere Nackenschläge verdauen. Denn sowohl Leon Ungewickel, als auch Manuel Frey und Tobias Möller sahen die rote Karte und werden gegen Eichenzell fehlen. Es gibt wahrlich schlechtere Vorzeichen, zumal Rützel alle Spieler zur Verfügung stehen.

Für beide Mannschaft steht viel auf dem Spiel, allzu sehr blockieren soll dies hingegen nicht. "Es ist wichtig, dass wir Ruhe bewahren. Es wird sich aber etwas ändern, weil wir versagt haben. Wir werden jedoch nicht alles auf den Kopf werfen", betont Rützel, der weiter um das Potenzial seiner Mannschaft weiß, den Klassenerhalt zu packen. Ein Sieg gegen Mitaufsteiger Grebenstein, und die Ausgangslage dafür sähe wieder freundlicher aus.


SC Willingen - SV Steinbach (Samstag, 16 Uhr)

Für den Spitzenreiter SV Steinbach steht zum Start der Restrunde die wohl beliebteste Auswärtsfahrt der Saison zum SC Willingen auf dem Plan. Ob etwas geplant ist, richtet sich dann nach der Partie: "Wenn wir gut spielen, habe ich nichts dagegen", lässt SVS-Spielertrainer Petr Paliatka durchblicken. Schwer genug wird es, denn man habe zwar einen Tabellenstand, dennoch sei der Start nach der Winterpause immer wieder eine Lotterie.

Personell musste Steinbach im Winter einige Rückschläge verkraften, immer wieder fehlten Spieler im Training oder bei den Spielen. "Es sind nicht alle zu 100 Prozent fit. Bei den Spielen hatten wir elf, zwölf Mann, da kann man wenig einstudieren", so Paliatka, will jedoch keine Entschuldigungen suchen. Mit Dominik Hanslik und Tom Wiegand fehlen Paliatka zwei Spieler sicher, hinter Sebastian Bott und Jan Ullrich stehen noch Fragezeichzen.


SG Barockstadt Fulda-Lehnerz II - FSV Dörnberg (Sonntag, 15 Uhr)

Die Rollen sind klar verteilt, ein klares Ergebnis erwartet SGB-Trainer Marco Lohsse deshalb dennoch nicht: "Für Dörnberg ist jedes Spiel ein Endspiel. Sie können nichts mehr verlieren, sondern nur noch aufholen." Scheinbar abgeschlagen liegt der FSV Dörnberg mit zwölf Punkten auf dem letzten Platz, doch schon zum Auftakt vergangene Woche tat sich der Vierte CSC Kassel beim 1:0-Sieg schwer.

Das Rezept, um die drei Punkte an der Richard-Müller-Straße zu behalten, hat Lohsse derweil schon gefunden: "Wir wollen an unsere Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen und dann unsere Möglichkeiten nutzen." Einzig die Chancenverwertung war ein Manko beim 1:1 gegen Eschwege, die spielerische Leistung hat Lohsse jedoch gefallen. Die Konzentration müsse jedenfalls hoch sein.

Gegen eine kompakt und sehr diszipliniert spielende Dörnberger Mannschaft, wie sie der SGB-Trainer einschätzt, steht einzig hinter Lukas Marvin Friedrich ein Fragezeichen. Ansonsten seien alle Spieler fit, auch Tobias Göbel kehrt in den Kader zurück. Ob wie Marcel Trägler und David Wollny letzte Woche erneut Spieler aus dem Hessenliga-Kader zur Verfügung stehen werden, habe sich noch nicht entschieden.


1. FC Schwalmstadt - SV Neuhof (Sonntag, 17:30 Uhr)

An die Wintervorbereitung denkt Neuhofs Trainer Alexander Bär nur mit einigen Bauchschmerzen zurück. "Ich bin in keinster Weise zufrieden, ich bin sogar verärgert", polterte der SVN-Trainer vor dem Spiel gegen den 1. FC Schwalmstadt. "Wenn ich die Neuzugänge nicht gehabt hätte, wären zum Auftakt drei oder vier Spieler da gewesen. Das ist peinlich." Dies spiegelte sich dann auch in den Ergebnissen der Testspiele wider, in denen Neuhof nie überzeugen konnte.

Daher kündigt Bär zum Auftakt in Schwalmstadt personelle Maßnahmen an: "Ich werde nicht mit 20 Spielern einen Ausflug machen. Ich lasse einige Zuhause und da wird es auch lange Gesichter geben." Seine Mannschaft könne er vor Schwalmstadt, die den Tuspo Grebenstein 3:0 besiegten, nur warnen: "Die Mannschaft kann mehr als das, was die Tabelle aussagt. Die müssen wir ausblenden."

Von seiner Mannschaft erwartet Alexander Bär einen disziplinierten und von Einsatzwille geprägten Auftritt. Rein von der Einsatzmöglichkeit her kann der Neuhofer Trainer aus dem Vollen schöpfen, einzig kleinere Probleme machen einigen Spielern noch zu schaffen. Und am Wochenende das Größere, dass Alexander Bär einige Spieler nicht berücksichtigen wird. (tw) +++

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