Von der Unvergänglichkeit guter Musik
„Sing and Swing“ der Albert-Schweitzer-Schule sorgte für Begeisterung
Fotos: Traudi Schlitt
06.03.2019 / ALSFELD -
Sie können es einfach – die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Albert-Schweitzer-Schule, die mehrheitlich Bigband und Oberstufenchor besetzen, sind in Sachen musikalischer Professionalität eine feste Größe an dem Alsfelder Gymnasium. Erneut bewiesen sie dies vor wenigen Tagen, als sie unter dem Motto „Sing and Swing“ für große Begeisterung sorgten – und das sowohl anlässlich der Vormittagsveranstaltung für die Schulgemeinde als auch am Abend, an dem sich Eltern, Freunde, Ehemalige und viele Musikinteressierte aus Nah und Fern in der Aula des Oberstufenstandortes an der Musik und dem Gesang erfreuten.
Diese musikalische Steilvorlage nutzte die Bigband für eine hinreißende Version von „Skyfall“, dem James-Bond-Song von Adele, den hier die Sängerin Salome Hofmann präsentierte. Im Wechsel mit dem Chor hatte die Bigband im ersten Block bereits für viel gute Stimmung gesorgt. Mit „Sing Sing Sing“ am Anfang ihres Programms unterstrichen sie instrumental eine tragende Säule des Abends, nämlich den Gesang, und das tat die derzeit beste Schul-Bigband Hessens natürlich swingend und groovend. Dass man auf diese Weise auch Samba spielen kann, zeigten die Musikerinnen und Musiker mit dem Stück „So Danco Samba“, ein Lied, das selbst eingefleischte Fans der Band noch nicht allzu oft gehört haben. Sehr bekannt dagegen, aber immer wieder gern gehört, ist „Beyond the sea“, der Soundtrack aus dem Film „Findet Nemo“, der so schön gechillt daherkommt, wie ein lässiger Tag im Meer…
Die Bigband hatte mit dem ewigen Beatles-Klassiker „Can’t buy me love“ einen richtigen Gute-Laune-Kracher aus der Pause mitgebracht, um mit dem bekannten Fusionjazz-Stück „Birdland“ einen Big-Band-Standard zu bringen, den jeder Jazz-Fan kennt. Etwas unbekannter, aber nicht weniger schön: die instrumentale, lässige Version des Simon-and-Garfunkel-Stücks „Bridge over troubled water“, das einmal mehr die Expertise und den hohen Anspruch der Bigband unterstrich, in der sich auch immer wieder Soloinstrumente Gehör verschafften.
Mit zwei Pop-Balladen brachte der Chor seinen Gesang von der eher klassischen Literatur der ersten Hälfte in die Moderne – oder zumindest deren Anfänge: „Don’t stop beliving“ aus den 80er-Jahren hatte der junge Chor neuaufgelegt und zeigte eindrucksvoll, wie gut dieses Pop-Stück auch in einer Chorbearbeitung funktioniert. Gleiches gilt für die Ballade „Beautiful“ von Christina Aguilera, die die Sängerinnen und Sänger sehr gefühlvoll interpretierten, ein Spiel aus verschiedenen Stimmlagen und gesungenen Dialogen, das diesem Stück eine ganz andere, ungewöhnliche Anmutung verlieh. Sehr viel peppiger wurden die Damen des Chors bei dem Stück „Ex’s and Oh’s“, bei dem sie auf ihre männlichen Sänger verzichtete, ist das Lied von Elle King doch ein reines Frauen-Power-Ding, das jede Menge Spaß macht. Mit „Maybe we’ll meet again“ läutete der Chor den Abschluss ein – ein gesungenes Auf Wiedersehen, sehr getragen, fast schwermütig, doch bevor es allzu traurig wurde, legten Band und Chor noch einmal gemeinsam los: „Something’s gotta hold on me“ spielten sie gemeinsam, unterstützt von Sängerin Salome Hofmann. Damit hatten sie ein Stück ausgewählt, das die ganze Bandbreite des Konzerts noch einmal unterstrich: 1962 erstmals von Etta James gesungen, ist es den jungen Leuten heute von Christina Aguilera bekannt und stellt damit die Unvergänglichkeit richtig guter Musik unter Beweis. Dass genau davon das Publikum nach diesem mehr als geglückten Konzertabend mehr hören wollte, war nicht verwunderlich. Und dass besonders die Bigband ein großes Repertoire für alle möglichen Zugaben hat, das rundete den Abend in der Aula der Krebsbach einmal mehr auf hervorragende Art und Weise ab. (pm) +++