Biologe Christoph Dümpelmann zu Gast
Gewinner und Verlierer des Extremsommers 2018 in Fließgewässern
Fotos: Sven Haustein
22.02.2019 / FULDA -
Über 40 Interessierte waren in den Tümpelgarten nach Fulda gekommen, um sich den Vortrag „Auswirkungen des Extremsommers 2018 auf die Fischfauna in hessischen Fließgewässern“ anzuhören, der von dem bekannten Biologen Christoph Dümpelmann gehalten wurde. In seiner Begrüßung freute sich Gastgeber Sven Haustein von dem Fuldaer Aquarien- und Terrarienverein „Scalare“ über das große Interesse. Er dankte gleichzeitig Veranstalter Joachim Walter, dass er immer wieder den Tümpelgarten als Veranstaltungsort für Vorträge des Biosphärenreservats Rhön berücksichtigt. Seit einigen Jahren sind die „Scalare“ Projektpartner von Biosphärenreservat Rhön und unterstützen bei der Erhaltung der gefährdeten Fischart Karausche, die nur noch selten in unserer Region anzutreffen ist.
Das Jahr 2018 war nicht nur von großer Hitze geprägt, sondern auch die fehlenden Niederschläge in den Sommermonaten waren auffällig. Christoph Dümpelmann ging in seinem Vortrag auf die Auswirkungen auf Fließgewässer ein, deren Niedrigwasserstände den Lebensraum vieler Fischarten einschränkte. Anhand von Wetteraufzeichnungen zeigte er die Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Extremjahre mit durchschnittlich wenig oder zu viel Regen gab es immer schon. Das Jahr 2007 hatte z.B. Niederschläge, die deutlich über dem Schnitt lagen. Die Sommermonate der Jahre 2003 und 2018 waren vergleichbar bezüglich der Anzahl heißer Tage (Tage über 30 Grad Celcius) und der fehlenden Niederschläge. Die Wasserstände sinken und die Temperaturen steigen in den Fließgewässern. Da sich in warmem Wasser Sauerstoff weniger löst als in kaltem, verschlechtern sich die Lebensbedingungen für einige Fischarten.
Christoph Dümpelmann berief sich in seinem Vortrag immer wieder auf Zahlen sowie wissenschaftlich erhobenen Daten und Fakten die deutlich machten, dass die durchschnittliche Jahrestemperatur im linearen Trend ansteigt. Die mit über 30 Grad als „heiße Tage“ bezeichnet werden nehmen zu und die sogenannten „Eistage“ nehmen in einem Jahresranking von 1951 bis 2018 ab. Es ist also durchaus damit zu rechnen, das solche Sommer wie im letzten Jahr häufiger werden. Die heimische Bachforelle, so Dümpelmann, wäre einer der großen Verlierer dieser Entwicklung, der Wildkarpfen sicherlich einer der Gewinner. (pm) +++