Noch keine Lösung für Alheimer-Standort

Zoll-Azubis sollen nicht in die Kaserne - Ausbildungszentren in Metropolen

Die Alheimer-Kaserne in Rotenburg an der Fulda
Archivfotos (2): Gerhard Manns

21.02.2019 / ROTENBURG/F. - Aus der gewünschten Ansiedlung eines Ausbildungsstandorts für die Aus- und Fortbildung von Zollmitarbeitern in der Alheimer Kaserne in Rotenburg an der Fulda (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) wird nichts. Diese, für die Region schlechte Nachricht, teilte die Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt (CDU) dem Bürgermeister Christian Grunwald mit. Nach dem Abzug der Bundeswehr ist weiter offen, wie es mit den modernen Gebäuden weitergeht. Aktuell wird ein Teil als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Der Standort wurde für rund 60 Millionen Euro erneuert.



"Ich bedaure, dass die Entscheidung gegen den Standort Rotenburg gefallen ist. Ich hätte mir gewünscht, über die offenbar bereits im November gefallene Entscheidung schon früher von Bundesebene aus informiert worden zu sein. Gleichwohl bin ich optimistisch, dass Rotenburg aufgrund des guten Zustands der Liegenschaft und der hervorragenden Anbindungsmöglichkeiten an die Hessische Hochschule der Finanzen und Rechtspflege in unserer Stadt bei zukünftigen Entscheidungen über die Standorte von Behörden eine zunehmend gewichtige Rolle spielen wird", will sich Rotenburgs Bürgermeister Christian Grunwald nicht unterkriegen lassen.

Der Standort dränge sich aufgrund der guten Infrastruktur und Anbindung sowie der zentralen Lage in der Mitte Deutschlands nahezu auf. "Wenn Bund und Land ihren Worten Taten folgen lassen und weitere Behörden in den ländlichen Raum verlegen, bin ich guter Hoffnung, dass die ehemalige Alheimer Kaserne alsbald eine entsprechende Nutzung dieser Art bekommt. Wir werden vor Ort jedenfalls parteiübergreifend weiter dafür arbeiten und gehen dabei von der Unterstützung unserer Abgeordneten in Land und Bund aus", erklärt Grunwald gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Die Zollmitarbeiter sollen jedoch in Metropolregionen aus- und weitergebildet werden. "Wie die hessische SPD-Staatssekretärin Lambrecht unserem CDU-Betreuungsabgeordneten Michael Brand aus Fulda auf Anfrage aktuell mitteilte, werden die neuen Ausbildungszentren in verschiedenen Metropolregionen angesiedelt", schreibt Arnoldt in einer Pressemitteilung. "Diese Entscheidung gegen den ländlichen Raum ist nicht nachvollziehbar. Das Land Hessen hat bereits vor einiger Zeit den besonderen Stellenwert des ländlichen Raums erkannt und stärkt Schritt für Schritt das Leben auf dem Land - auch durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen. Der Bund konterkariert solche Bemühungen, welche schließlich auch der Entlastung der Ballungsgebiete dienen, wenn man sich jetzt unter anderem auf das Rhein-Main-Gebiet fokussiert", schreibt die Landtagsabgeordnete weiter.

Mit Unmut und Unverständnis reagiert die heimische CDU-Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt auf die Nachricht aus dem Bundesfinanzministerium. Als bekannt geworden war, dass die Zollverwaltung für die Aus- und Fortbildung seiner Mitarbeiter mehr Kapazitäten benötigt und auf der Suche nach Ausbildungsstätten ist, hätten sich die CDU-Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt und der Hessische Finanzminister Dr. Schäfer gemeinsam in einem Brief an den zuständigen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für Rotenburg eingesetzt. Umso größer sei nun die Enttäuschung: Nachdem es von Scholz keine Antwort gab, habe man erneut angefragt und eine negative Antwort erhalten, so die heimischen Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt in ihrer Pressemitteilung. (pm / hhb) +++

Christian Grunwald, Bürgermeister von Rotenburg/F.

Die CDU-Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt
Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

X