Ausstellung über NSU-Terror
Wigbertschule will „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ werden
Fotos: Wigbertschule Hünfeld
20.02.2019 / HÜNFELD -
In den Räumen der Wigbertschule Hünfeld fand kürtzlich eine Ausstellung zum Terrorismus des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ NSU statt, an der alle Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse im Rahmen des Fachunterrichts in Geschichte sowie in Politik und Wirtschaft teilgenommen haben.
Die Ausstellung mit dem Titel „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. erstellt und seitdem mehr als 170 mal bundesweit gezeigt.
Im ersten Teil wurden die Biografien der getöteten Anschlagsopfer dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigten sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen ebenfalls unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Angeklagten wurden skizziert. Analysiert wurden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach der Aufdeckung des NSU, kommentieren den zu Ende gehenden Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.
In der sich anschließenden Reflexion der Ausstellung gaben die Schülerinnen und Schüler größtenteils ein positives Feedback. „Mit so einem aktuellen Thema haben wir uns selten beschäftigt“, meinte eine Schülerin. „So gewinnen die Opfer des NSU-Terrors für uns ein Gesicht.“