Ist es der entlaufene Wolf?

230 Kilometer vom Wildpark entfernt: Wolf von mehreren Augenzeugen gesichtet

An einer Landstraße wurde nun bei Mosbach von mehreren Augenzeugen ein Wolf gesichtet
Symbolbild: Pixabay

19.02.2019 / HOMBERG (EFZE) / MOSBACH - Seit über einem Monat ist der Wolf, der am 18. Januar aus einem Gehege im Wildpark Knüll ausbrach, mittlerweile verschwunden. Obwohl es in den ersten Tagen nach dem Vorfall zahlreiche Sichtungsmeldungen gab, konnte das Tier bis heute nicht eingefangen werden (OSTHESSEN|NEWS berichtete).



Am 1. Februar wandte sich der Wildpark letztmalig an die Öffentlichkeit: „Der Wolf befindet sich weiterhin in der freien Wildbahn. Ihm habhaft zu werden, ist ein sehr schwieriges Unterfangen und wir wissen leider nicht, ob wir letztlich auch Erfolg haben werden“, sagte der Pressesprecher damals. Sämtliche Versuche, etwa durch Ansitzen mit einem Betäubungsgewehr, dem Anlegen von Luderplätzen sowie Lebendfallen, seien gescheitert.

Jetzt wurde am vergangenen Wochenende ein Wolf in der Nähe der baden-württembergischen/hessischen Landesgrenze von mehreren Augenzeugen gesichtet. „Die Meldungen kamen aus der Nähe von Schwarzach, Binau, Neckargerach und Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis. Unter anderem liegen der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Videoaufzeichnungen vor sowie ein paar wenige Haare, die möglicherweise von einem Wolf stammen“, teilte das Umweltministerium am Montagnachmittag mit.

Die Prüfung des Videos hätte ergeben, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt. Die sichergestellten Haare würden nun zur genetischen Analyse an das Senckenberg-Institut nach Frankfurt am Main geschickt. „Bis das Ergebnis feststeht, kann es drei bis vier Wochen dauern.“ Wo sich das Tier derzeit aufhält oder ob es bereits weitergezogen ist, ließe sich nicht sagen.

Ein Wolf legt zum Teil beachtliche Distanzen zurück. Ein vor Jahren besenderter Jungwolf aus der Lausitz lief beispielsweise in weniger als sechs Monate über 1.500 Kilometer, bis sich seine Spur in Weißrussland verlor. Durchaus möglich also, dass es sich bei dem nun in Baden-Württemberg gesichteten Tier um den Wolf aus dem Wildpark Knüll handelt. (mr) +++

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