"Finanzielle und sportliche Gründe"

Darum trennen sich die Wege von Wang Xi und Maberzell

Wird Maberzell nach elf Jahren verlassen: Wang Xi.
Archivfotos: Jonas Wenzel (Yowe)

18.02.2019 / FULDA - Vier Mal Platz zwei im Pokal, drei Mal Platz zwei in der Liga, ein Mal Platz zwei im ETTU-Cup: Auch wenn der ganz große Wurf nie gelang, feierte Wang Xi in seinen elf Jahren beim Tischtennis-Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell große Erfolge. Im Sommer endet die Ära des 35-Jährigen, weil der Verein den Vertrag nicht verlängert. 



Dass sich nach elf Jahren die sportlichen Wege Fuldas und Xis trennen, habe verschiedene Gründe. Das erklärt Präsident Stefan Frauenholz auf Nachfrage von ON|Sport. "Es hat natürlich auch finanzielle Gründe, weil wir den Etat zurückfahren müssen. Sportliche Gründe aber auch, weil Wang Xi kein Doppel spielen kann", begründet Maberzells Macher den Abschied des langjährigen Spitzenspielers. Weil sich in jüngster Zeit einige Sponsoren vom TTC verabschiedet hätten, habe der Klub so handeln müssen.

"Wir haben mit ihm elf tolle Jahre gehabt. Auch uns tut das ein bisschen leid, dass wir eine solche Entscheidung in der Gesamtverantwortung für den Verein treffen mussten. Es hat finanziell und sportlich nicht mehr ganz zusammen gepasst, daher mussten wir konsequent handeln", sagt Claus-Dieter Schad, Vizepräsident des TTC, im Anschluss an das gewonnene Heimspiel gegen Schlusslicht Jülich. Sollte Maberzell die Play-Offs verpassen, war das Einzel gegen Jülichs Dennis Klein, das Xi mühelos mit 3:0 gewann, der letzte Auftritt des Publikumslieblings in der Wilmingtonhalle.

"Ich habe elf tolle Jahre in Fulda gehabt. Es ist schade und ein bisschen traurig, dass ich nicht weiter hier spielen werde", äußerte sich der Deutsch-Chinese nach seinem vermeintlich letzten Auftritt in Fulda. Auch Xi spricht von finanziellen Gründen, warum sich die Wege nach der Saison trennen werden. Auf einen gemeinsamen Nenner hätten sich beide Parteien nicht verständigen können.

"Wir haben ihm mitgeteilt, dass wir unter diesen Bedingungen nicht zusammen kommen", sagt Präsident Frauenholz. Dass Xi sein Level halten wollte, sei nachvollziehbar. "Man muss das akzeptieren, denn er hat mit Frau und Tochter eine junge Familie", so Frauenholz. Mit dieser werde Wang Xi auch künftig in der Domstadt sesshaft bleiben. "Ich werde in Fulda bleiben. Ich fühle mich hier wohl, habe hier meinen deutschen Pass bekommen und meine Tochter ist hier geboren", sagt der 35-Jährige zu seiner privaten Zukunft.

Wo seine berufliche Zukunft liegen wird, das sei noch unklar. Die Bundesligisten Grenzau und Grünwettersbach sowie ein internationaler Klub sollen um die Dienste von Wang Xi buhlen. Beim TTC Fulda-Maberzell hingegen hat die Suche nach einem Nachfolger begonnen. Das Anforderungsprofil? "Er muss Angreifer und Rechtshänder sein", sagt Frauenholz. Im besten Fall wolle man "natürlich lieber einen jungen Spieler holen, aber er muss auch bezahlbar sein", führt der TTC-Präsident aus. 

Zwei Auswärtsspiele in Bergneustadt und Ochsenhausen stehen für Wang Xi und Maberzell noch an, dann entscheidet sich, ob der TTC die Play-Offs erreichen wird oder nicht. Wenn nicht, spielte Xi am vergangenen Samstag ein letztes Mal vor heimischen Publikum. "Er bleibt ein Spieler mit einem sicheren Platz im Geschichtsbuch des TTC", ist sich Claus-Dieter Schad sicher. Nach elf Jahren und acht Vizemeister-Titeln werden sich die Wege von Wang Xi und Maberzell nach der Saison trennen. (Tobias Herrling) +++

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