Gelebte Inklusion mitten in der Stadt
Einweihung der Wohnstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen
Fotos: Gudrun Schmidl
09.02.2019 / BEBRA -
Die heimelige, farblich harmonisch abgestimmte Gestaltung der Wohnstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Friedrichstraße vermittelt bereits optisch, dass es hier „um gutes Wohnen geht“. Am 30. Januar 2018 wurde der Grundstein für die neue Wohnstätte mitten im Herzen der Stadt gelegt. Bauherr des dreigeschossigen Gebäudekomplexes ist der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg, der die Räumlichkeiten nach Fertigstellung an den Verein Soziale Förderstätten vermietet hat.
Bürgermeister Uwe Hassl lobt den gelungenen Lückenschluss, denn jahrzehntelang hat dieses Grundstück an der Friedrichstraße brach gelegen. Hassl erläutert, dass die Stadtentwicklung in den letzten fünf Jahren ordentlich Fahrt aufgenommen und damit auch den Weg frei gemacht hat für dieses Bauprojekt. An die Vertreter des VR-Bankvereins als Privatinvestoren gerichtet, sagt Uwe Hassl: „Sie haben es verstanden, einen ganz neuen Weg zu gehen, sind regional aufgestellt und nehmen den Auftrag ihrer eigenen Genossen an, das Bestmögliche herauszuholen“.
Zu der Einweihungsfeier gesellten sich Vertreter des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) als Kostenträger, von den am Bau beteiligten Firmen und hiesige Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Ein großer Dank galt den Architekten Kirschner & Partner GbR aus Heringen, dem Generalunternehmer Unger Immobilien GmbH aus Schwalmstadt und der Baufirma RTLL Generalbau GmbH, ansässig in Kirchberg. Nach dem offiziellen Teil und einem erfrischenden Imbiss bestand die Möglichkeit, den dreistöckigen Bau geführt in Augenschein zu nehmen. Dabei wurde mit Einverständnis der Bewohner auch ein Blick in einige der geschmackvoll eingerichteten Zimmer gewährt.
Wohnstättenleiter Theo Klodt berichtete vorab, wie wichtig für diese Menschen ein tagesstrukturiertes Angebot, persönliche Nähe und Wärme und vor allem auch gemeinsame Mahlzeiten sind. Zum nahen Abschluss seines langen Arbeitslebens darf Theo Klodt erleben, wie sich neue Wohnstrukturen entwickelt haben, die ganz enge Beziehungen zu den Bewohnern gewährleisten. „Es geht darum, was Menschen brauchen, es geht nicht darum, was sie sollen“. Abschließend betont der Wohnstättenleiter, dass Entwicklungsbegleitung heute persönliches Wachstum für Mitarbeiter und Bewohner gleichzeitig ist. Alle sind sich einig, dass die ganze Region auf so eine Einrichtung stolz sein kann. „Hier wird nicht nur über Inklusion geredet – hier wird sie gelebt, bringt es Landrat Dr. Michael Koch auf den Punkt. (Gudrun Schmidl) +++