"Drei Brüder flogen den Sieg"
Paul Wethmüller: Deutscher Meister im Brieftaubenzüchten
Foto: Marion Eckert
05.02.2019 / OBERELSBACH -
Seit seinem 10 Lebensjahr ist Paul Wethmüller (65) ein begeisterter Brieftaubenzüchter. Damals gab es noch viele Brieftauben in Oberelsbach und der junge Paul holte sich in der Nachbarschaft Tipps, wie er eine Zucht aufbauen könne. Mit einigen wenigen Tieren begann er und ist seither ein erfolgreicher und leidenschaftlicher Züchter. Den bisherigen Höhepunkte seiner Zuchttätigkeit konnte er vor wenigen Wochen feiern. Paul Wethmüller ist der erste Brieftaubenzüchter Bayerns, der den Deutschen Meistertitel erringen konnte. Er wurde Verbandsmeister der Jährigenmeisterschaft des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter. 32 Regionalverbände gibt es in Deutschland, die sich im Dachverband zusammen geschlossen haben. Paul Wethmüller gehört dem Regionalverband Rhön-Feldatal an.
„Drei Brüder haben den Sieg geflogen“, berichtet er stolz von seinen Zuchterfolgen. Von 400 möglichen Punkten holten seine Tiere 393,92 auf fünf Wertungsflügen. Wethmüllers Tiere holten aber nicht nur den Deutschen Meistertitel sondern wurde er auch Regionalverbandsmeister und holte alle Preise in seiner Reisevereinigung.
Schon als 15jähriger nahm Paul Wethmüller schon erfolgreich mit seinen Jungtauben an Wettbewerben teil. Für ihn war immer klar, dass er eine Leistungszucht betreiben möchte. „Dafür braucht man gute Tiere.“ In den 1970er Jahren hatte er das Glück über einen namhaften Züchter ein hervorragendes Zuchtpaar zu bekommen beziehungsweise war es seine Frau Kornelia, die ihm das Taubenpaar zu Weihnachten schenkte. „Auf jeder Reise haben die Tiere Preise geholt“.
Derzeit haben Wethmüllers rund 100 Tauben, 60 Reisetauben, 20 Zuchtpaare und 20 Jährlinge. Gut 80 Jungvögel werden im Laufe eines Jahres gezüchtet, vier Gelege können gute Brieftaubenpaare im Jahr haben. „Eine gute Zucht ist die Voraussetzung für gute Tauben und gute Flugergebnisse. Ein gute Taube holt von 13 Flügen zehn Preise, das heißt platziert sich im erste Drittel der Reisevereinigung.“ Sorgen macht Paul Wethmüller die Zukunft der Brieftaubenzucht. Sein Sohn ist zwar ebenso leidenschaftlich engagiert, doch allgemein gebe es kaum Nachwuchs. Es ist ein aufwendiges und auch kostspieliges Hobby. Täglich ist er drei Stunden mit der Pflege, dem säubern und füttern beschäftigt.
Hinzu kommen Gefährungen durch die Zunahme von Greifvögeln, die die Brieftauben als Beute betrachten. Trotz aller dieser Probleme hat die Paul Wethmüllers Faszination nie nachgelassen. „Brieftauben haben mich seit jeher fasziniert. Man schickt die Tiere weg und sie finden über so weite Strecken wieder nach Hause.“ (me) +++