Döll und Hofmann im Ruhestand
Evangelische Regionalverwaltung Oberhessen verabschiedet zwei Urgesteine
Foto: Traudi Schlitt, Evangelisches Dekanat
30.01.2019 / ALSFELD -
Wenn eine Führungskraft aus der Finanzverwaltung mit stehendem Applaus in den Ruhestand verabschiedet wird, dann will das etwas heißen – und das hat es auch: Mit Klaus Dieter Döll verabschiedete die Evangelische Regionalverwaltung Oberhessen mit Sitz in Alsfeld und Gießen ein Urgestein des ehemaligen Rentamts, einen Mann, der der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) knapp 38 Jahre die Treue gehalten hatte, davon über 30 Jahre in leitender Position.
Begrüßung und Moderation der Feier übernahm Armin Habermann, für die musikalische Untermalung sorgte Sonja Karl am Keyboard. Zugegen waren in Romrod neben vielen aktuellen und ausgeschiedenen Mitarbeitenden der Regionalverwaltung Vertreter der Kirchenleitung der EKHN, Vertreter des Dekanats Vogelsberg und der Evangelischen Kirchengemeinde Alsfeld sowie Freunde, Weggefährten und Familienmitglieder der scheidenden und kommenden Mitarbeiter der Regionalverwaltung. Ganz klassisch startete diese mit einer Andacht, die Pfarrer Matthias Bink vom Vorstand der Regionalverwaltung ganz auf die Menschen zugeschnitten hatte, um die es an diesem Tag ging, und er attestierte gerade den scheidenden Döll und Hofmann, dass diese ihr Amt mit viel Charisma ausgeübt und in ihrem Berufsleben viel bewegt hätten.
Gleich im Anschluss würdigte Nicolai das Verdienst von Klaus Dieter Döll, zunächst mit einem Blick auf die Vita des 64-Jährigen, der nach einer kaufmännischen Ausbildung, einem Studium zum Betriebswirt und wenigen anderen beruflichen Stationen seinen Werdegang in der Regionalverwaltung 1981 im damaligen Rentamt Nidda begann. 1987 wurde er Rentamtsleiter in Alsfeld, wo er 2004 auch Leiter der Nachfolgeeinrichtung, der Evangelischen Regionalverwaltung, wurde. Als 2014 die Regionalverwaltungen Alsfeld und Gießen zur Regionalverwaltung Oberhessen fusionierten, blieb Döll als stellvertretender Leiter in Alsfeld. Er sei bekannt gewesen für seine akribische, ergebnisorientierte Arbeitsweise genauso wie für seine vermittelnde Kompetenz, die auch in kniffligen Situationen immer wieder zu guten und tragfähigen Kompromissen geführt habe.
Bereits seit dem 1. Januar im Amt sind die beiden neuen Führungskräfte der EKHN. Sowohl Ralf Schnell als auch Cornelius Helm sind seit einigen Jahren in den Diensten der Regionalverwaltung und erwiesen sich in den Bewerbungsphasen als geeignet für die freiwerdenden Positionen. Sie beide wurden von Lothar Nicolai an diesem Tag offiziell in ihr Amt übernommen.
Das Dekanat Vogelsberg vertrat der kommissarische Dekan Dr. Jürgen Sauer. Er blickte weit zurück in die Zeit, als das damalige Rentamt noch die „kassenführende Stelle der Kirchengemeinden“ war und skizzierte viele Veränderungen, die Döll mit den Institutionen durchlaufen hatte. Dabei habe er stets Verantwortung gezeigt und den Willen und die Fähigkeit, Veränderungen mitzutragen. Damit habe Döll es auch vermocht, den Mitarbeitenden Ängste zu nehmen und für sie tragfähige Rahmenbedingungen und Strukturen geschaffen. Auch Horst Hofmann würdigte der Dekan in seinen Abschiedsworten. Dieser sei ein langjähriger treuer Partner der Kirchengemeinden gewesen, was im Anschluss auch Pfarrer Peter Remy unterstrich.
Als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Alsfeld und im Pfarrhaus am Kirchplatz langjähriger direkter Nachbar der Regionalverwaltung habe man viele Jahre geteilt, so der Pfarrer, der in einer gut aufgelegten Rede und auf sehr wertschätzende Art und Weise von beiden Menschen Abschied nahm – nicht ohne die eine oder andere Anekdote, die sowohl das gute Miteinander als auch die Wertschätzung beider Personen unterstrich. An Horst Hofmann gewandt, betonte Remy, dass seine Dienste schmerzlich vermisst würden, ebenso wie sein Gesang und sein aufmunterndes Wesen.
Für die Leitungen der Regionalverwaltungen überbrachte Martina Heyer ein Grußwort. „Alle konnten von seinem Erfahrungsreichtum profitieren“, lobte sie den scheidenden Kollegen, der wertvolle Verbindungen zu allen angeschlossenen Einrichtungen geknüpft habe und auch in scheinbar aussichtslosen Situationen Lösungen gefunden habe.
Das Schlusswort des Tages gebührte natürlich dem scheidenden stellvertretenden Leiter der Regionalverwaltung Oberhessen. Sichtlich bewegt von der großen Resonanz, dankte Klaus Dieter Döll seinen alten Weggefährten und allen Menschen, die in seinem Arbeitsalltag für schöne Begegnungen gesorgt hatten. Er lobte die EKHN als absolut fürsorgenden Arbeitgeber und dankte sowohl der Führungsebene der Regionalverwaltung als auch seinen Mitarbeitenden für ihre Unterstützung und ihren Einsatz. „Ohne Sie hätte vieles nicht geklappt – ich bin dankbar, dass ich diesem Team angehören durfte.“ (pm) +++