SPD-Kreise: "Ganz bitter"

Parteien-Zoff im Kreistag: SPD-Urgestein Möller rückt nach und wird Linker

Wechselt die Fronten: SPD-Urgestein Winfried Möller aus Flieden schließt sich den Linken an.
Fotomontage: OSTHESSEN|NEWS

30.01.2019 / FLIEDEN - Politisches Beben bei den Sozialdemokraten im Kreis Fulda. Winfried Möller (73), einstiges SPD-Urgestein aus Flieden (südlicher Kreis Fulda), kehrt der Partei nach 50 Jahren den Rücken und schließt sich den Linken an. "Ich bin von der SPD nicht fair behandelt worden", erklärt der Ex-Genosse und freut sich auf die Arbeit im Kreistag "mit neuen Kollegen". Man habe ihm bei der Kommunalwahl 2016 einen Posten im Kreisausschuss versprochen, sich nach der Wahl aber nicht mehr daran erinnert, kritisiert der 73-Jährige. Dem Kreistag ist er nicht unbekannt: von 1982 bis 2001 war er Kreistagsmitglied, von 2002 bis 2016 im Kreisausschuss.



Möller wäre nun SPD-Nachrücker für Simon Schüler (29) im Fuldaer Kreistag gewesen. Der Politikwissenschaftler und Landratskandidat von 2017, der gegen Amtsinhaber Bernd Woide (CDU) verlor, legt sein Mandat zum 31. Januar nieder. Das heißt: die SPD verliert jetzt einen der 13 Sitze. Dieser geht jetzt an die Linke - Offene Liste mit künftig drei Sitzen. Denn Möller nimmt das Nachrücker-Mandat an.

"Ganz bitter", heißt es aus SPD-Kreisen. Wie OSTHESSEN|NEWS erfuhr, machte die Personalie schnell die Runde und löste alles andere als Freudestrahlen aus. In der Geschäftsstelle der SPD war am Dienstagabend keiner für ein offizielles Statement erreichbar. Bei Michael Wahl, dem Linken-Fraktionsvorsitzenden, hingegen kommt der Zuwachs des Kommunalpolitikers, der über langjährige Erfahrung auch im Kreisausschuss verfüge, gut an: "Er ist ein sozialpolitisch-engagierter Mensch. Das ist für uns eine super Verstärkung." (Christian P. Stadtfeld) +++

Simon Schüler (29) legt sein Mandat im Fuldaer Kreistag nieder.
Foto: Luca Heil

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