Kreatives Vorzeigeobjekt
Das "Hafentor" wird innovatives Quartier für Kreativwirtschaft
Foto: Stadt Hanau
26.01.2019 / HANAU -
Das historische Hanauer Hafentor wird sich in den kommenden Jahren zum innovativen Quartierszentrum und einem Vorzeigeobjekt für die Kreativwirtschaft entwickeln. Die Grundlage dafür schafft die Aufnahme des Areals samt der angrenzenden Anna-Siedlung in das Bund-Land-Förderungsprogramm "Soziale Stadt" im Jahr 2018. Der erste Förderbescheid über rund 500.000 Euro liegt bereits vor. Die Stadt selbst muss sich mit 56.000 Euro beteiligen und kann nun weitere neun Jahre lang für konkrete Maßnahmen Fördermittel beantragen.
Der erste Schritt wird die Erarbeitung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) sein. Dabei werden auch die Bewohnerinnen und Bewohner sowie lokale Akteure bereits frühzeitig in den Veränderungsprozess eingebunden. "Wie positiv sich die Impulse dieses Programms auswirken können, ist in den Fördergebieten Freigerichtviertel und Südliche Innenstadt leicht nachzuvollziehen", erinnert Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Hanau ist es in der Vergangenheit stets gelungen eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung dank der Bund-Land-Förderprogramme maßgeblich zu unterstützen. Dass es Hanau einmal mehr gelungen sei, in ein solches Programm aufgenommen zu werden, sei auch eine klare Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre.
Einen besonderen Dank richtet der OB in diesem Zusammenhang an die Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz, sowie Dr. Helga Jäger und ihrem Team, für die überaus konstruktive Begleitung. "Am Hafentor wollen wir jetzt unter anderem die Schaffung eines lebendigen Kreativ- und Kulturstandorts, dessen Ideengeber die Baugesellschaft Hanau war, unterstützen, mit positiven Auswirkungen auf das Quartier und die Gesamtstadt, aber auch mit Strahlkraft in die Region. Das Gebäude bietet hierfür durch seine Hufeisenform um den Hafenplatz die idealen Voraussetzungen und ergänzt die im Zuge des Stadtumbaus herausgearbeitete Achse der innerstädtischen Plätze um einen weiteren attraktiven Standort", hebt der OB hervor.
"Die Wohnungen des in die Jahre gekommenen Gebäudekomplexes hatten uns die Chance eröffnet, ein ganz besonderes Pilotprojekt auf den Weg zu bringen, das vor allem für junge Leute und Kreative höchst interessant ist. Mittlerweile haben wir seit dem 1. Dezember 2018 in der Westerburgstraße eine Vollvermietung.", so Baugesellschafts-Geschäftsführer Jens Gottwald. Nachdem die Baugesellschaft die Wohnungen mit neuen Versorgungsleitungen und doppelverglasten Fenstern versehen hat sowie die Fassaden renoviert und die Hauseingänge verlegt hat, wurden die Wohnungen an die Mieter zum Selbstausbau übergeben. Im Gegenzug wird ein deutlich reduzierter Mietpreis für zehn Jahre festgeschrieben.
Darüber hinaus wird aber das gesamte Quartier von der Aufwertung profitieren, denn das Fördergebiet reicht von der Canthalstraße über die Annastraße und den Kinzigheimer Weg bis zum Krawallgraben. Die Liste der städtebaulichen Mängel, die hier mit Unterstützung des Förderprogramms beseitigt werden, reichen von Mängeln in der Infrastruktur und schlechten Wegebeziehungen über Probleme wie Vandalismus und Verwahrlosung im öffentlichen Raum bis hin zu ökologischem Erneuerungsbedarf wegen erheblicher Lärm- und Geruchsimmissionen. Damit erfüllt das Fördergebiet in den festgeschriebenen Grenzen geradezu beispielhaft die Bedingungen, die das Programm Soziale Stadt stellt.
Seit 1999 wurden aus der Sozialen Stadt insgesamt 56 Standorte in ganz Hessen gefördert. Mit einem Bündel von Maßnahmen wurden diese Gebiete so stabilisiert und entwickelt, dass sie im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung wieder zu Stadtteilen mit positiver Zukunftsperspektive werden konnten. "Das Ziel ist, nicht nur mit Hilfe der Fördermittel, sondern auch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern das eigene Quartier und Wohnumfeld lebenswerter zu machen", sagte die zuständige Ministerin Priska Hinz. "Das hat auch noch einen wichtigen Nebeneffekt: Nicht selten wird die parallele Sanierung größerer Mietwohnungsbestände durch die Projekte im Rahmen der Sozialen Stadt angestoßen und durch Maßnahmen im Wohnumfeld komplettiert." (pm)+++