Tim Suton für Heim-WM nachnominiert
Aus dem Vogelsberg auf den Handball-Gipfel?
Foto: picture alliance/augenklick
24.01.2019 / LAUTERBACH -
Ein ehemaliger Osthesse bei der Handball-Weltmeisterschaft: Die Nachricht, dass Tim Suton (22) von Bundestrainer Christian Prokop für den verletzten Spielmacher Martin Strobel nachnominiert wurde, kam bei der HSG Vulkan Vogelsberg gut an. Schließlich machte Suton seine ersten Schritte im Handball bei der Spielgemeinschaft aus Angersbach, Lauterbach und Maar.
"Ich kann mich noch sehr gut an Tim erinnern. Er wollte immer in die Halle und war auch bei unseren Trainingseinheiten immer dabei und hat nebenan gespielt", sagt Michael Stock im Gespräch mit ON|Sport. Der Alsfelder Stock schaffte es mit dem TV Hüttenberg in die Bundesliga und erlebte die großen Zeiten der HSG Vulkan Vogelsberg in der Regionalliga hautnah mit. Von 2001 bis 2005 im Vogelsberg Trainer: Tims viel zu früh verstorbener Vater Goran Suton.
Während dieser Zeit schnürte Tim Suton als kleiner Knirps seine Handballschuhe für Vulkan. Albrecht Schrimpf hatte das Talent in der E-Jugend unter seinen Fittichen. "Er war ein begnadeter Handballer", erinnert sich Sutons damaliger Trainer, "aber dass es dann diese Karriere werden würde, war zu dem Zeitpunkt nicht abzusehen." Über die Stationen in der Jugend bei Willstätt, Düsseldorf, Dormagen und Völkingen schaffte es der heute 22-Jährige 2012 in die 2. Bundesliga zur HG Saarlouis.
Zwei Jahre später holten die Rhein-Neckar-Löwen das Talent mit kroatischen Wurzeln, wenige Monate später wechselte der Mittelmann aber bereits wieder zum Bundesliga-Kontrahenten TBV Lemgo. Nach einer Saison beim TuS N-Lübbecke kehrte Suton, im baden-württembergischen Kirchheim unter Teck geboren, zum TBV zurück und entwickelte sich seitdem zum Leistungsträger.
Sutons Karriere auf dem vorläufigen Höhepunkt
Obwohl Sutons Zeiten in der Region Osthessen lange zurückliegen, sei der Kontakt immer noch vorhanden. "Wir schreiben ab und an und ich habe ihm per WhatsApp zu seiner Nachnominierung gratuliert. Sein Handy dürfte aber nicht still gestanden haben", sagt Stock schmunzelnd. Und Albrecht Schrimpf ergänzt: "Beim letzten Länderspiel in Wetzlar hat Tim schöne Grüße ausrichten lassen und erzählt, wie gut es ihm bei uns gefallen habe." Übrigens: Tims älterer Bruder Sven hat ebenfalls eine osthessische Vergangenheit und war neben der HSG auch für den Hünfelder SV am Ball.
Die größere Karriere legt aber Tim, der 2013 bei der Junioren-Weltmeisterschaft die Bronzemedaille gewann, auf die Platte. Mit der Nachnominierung für die Heim-WM hat der 22-Jährige den vorläufigen Höhepunkt erreicht und kämpft mit dem bereits für das Halbfinale qualifizierten DHB-Team um den Weltmeistertitel. "Mit dem persönlichen Bezug verfolgen wir das Ganze vielleicht noch ein bisschen intensiver", sagt Stock schmunzelnd. Sutons Karriere, die einst im Vogelsberg begann, könnte in wenigen Tagen gekrönt werden. (Tobias Herrling) +++
Foto: Schrimpf