Höchste Dichte im Vogelsberg
Bald ist es wieder soweit: „Strohbärenkarte“ im „Statt-Museum“
Fotos: Dieter Graulich
24.01.2019 / HERBSTEIN -
„Strohbären“ laufen in vielen Gegenden Deutschlands zu verschiedenen Anlässen durch die Straßen. Schwerpunkte sind neben Süddeutschland noch Hessen und Thüringen. In Hessen weist der Vogelsberg mit 32 von 63 Strohbärengruppen die größte Dichte an Orten auf, die dieses Brauchtum noch pflegen.
Im Rahmen des dritten Maskensprungs der Fastnachtsvereinigung Herbstein am kommenden Samstag wurde jetzt im „Statt-Museum“ eine „Strohbären-Landkarte“ von Raimund Böttinger und Holger Korell vorgestellt. Mit in den Maskensprung integriert ist wieder ein „Strohbärenlauf“. Bereits im Jahr 2012 und 2015 liefen neben dem Herbsteiner Erbsenstrohbär die Strohbären aus Eichelhain, Feldkrücken, Michelbach, Engelrod und Queck mit. Ebenso waren die „Strohmänner“ aus Oberelsbach aus der Rhön zu Gast.
Da die katholischen Fastengebote von den Reformatoren einst abgelehnt wurden, sind auch hier neue Denkansätze gefragt. Hatte das Einsammeln von Eier, Wurst und Speck unbedingt mit dem notwendigen Verbrauch vor der Fastenzeit zu tun? Vielleicht reicht zum Verständnis die einfache Überlegung aus, dass diese drei Lebensmittel in allen landwirtschaftlichen Haushalten im Dorf am ehesten vorhanden und an die Heischenden abgegeben werden konnten.
Aufgrund der Tatsache, dass das Strohbäreninteresse gerade bei jungen Fastnachtern Begeisterung hervorruft, hat sich nun die FVH dazu entschieden, im Statt- und Fastnachtsmuseum mit einer deutschlandweiten "Strohbärenkarte" auf die verschiedenen Standorte dieser Traditions-Wahrnehmung hinzuweisen. Wer sich für das "Bärenwickeln", das sich über mehrere Stunden hinzieht, interessiert, der kann ebenso am 26. Januar ab 14 Uhr an fünf verschiedenen Standorten in der Obergasse ein öffentliches "Bärenwickeln" verfolgen. (gr) +++