Moschee-Eröffnung im Sommer

Neujahrsempfang der Ahmadiyya Gemeinde: "Liebe für Alle – Hass für Keinen"

Beim Neujahrsempfang im Propsteihaus
Fotos: Moritz Pappert

18.01.2019 / PETERSBERG - "Liebe für Alle – Hass für Keinen" ist das Motto der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland. Dieses Motto zeichnete sich auch beim Neujahrsempfang der Fuldaer Ahmadiyya Gemeinde im Petersberger Propsteihaus am Donnerstagabend ab. "Unser Ziel ist es, ein Zeichen für ein friedliches Miteinander zu setzten", sagt der Iman Arbab Ahmad in seiner Ansprache.


Die Ahmadiyya Gemeinde wurde 1889 in Indien gegründet, 2023 feiert sie in Deutschland hundertjähriges Bestehen. In Fulda gibt es sie schon seit einigen Jahrzehnten. Hier sind es mittlerweile bereits über 400 Mitglieder. In Deutschland sind es etwa 30.000. Zum Neujahrsempfang kamen knapp 30 Interessierte. Darunter auch einige, die nicht in der Gemeinde sind. "Zwischen Mann und Frau herrscht bei uns Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung. Wichtig ist auch, den Staat und die Religion zu trennen", stellt Arbab Ahmad klar. Außerdem müsse man als Muslim die Gesetze in Deutschland beachten.

Nach einem gemeinsamen Gebet wurde den Gästen ein Film über das soziale Engagement der Ahmadiyya gezeigt. "Wir wollen etwas für die Gesellschaft tun und uns einbringen. Außerdem wollen wir auf die Menschen zugehen, denn im Islam wird Nächstenliebe gelebt", erklärt Fewad Nawaz, der Sprecher der Gemeinde gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Schade jedoch finde er, dass Menschen, die eine negative Auffassung der Ahmadiyya haben, nicht den direkt Kontakt suchen würden, etwa auf solchen öffentlichen Veranstaltungen wie dem Neujahrsempfang. Er kritisiert auch, dass die Religion in manchen Ländern machtpolitisch ausgenutzt werde.

In Fulda habe die Ahmadiyya aber einen positiven Stand. "Wir werden hier sehr offen empfangen und haben, bis auf ein paar Schmierereien auf dem Moschee-Rohbau, keine negativen Erfahrungen gemacht". Die Moschee in der Edelzeller Straße soll voraussichtlich im Juli/August fertiggestellt werden. Auch für Gäste soll diese zugänglich sein. "Wir sind eine der wenigen muslimischen Gemeinden, die offen für andere Religionen und Gesellschaften ist", erklärt Fewad Nawaz abschließend. (Moritz Pappert) +++


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