Scharfe Kritik an Bahntrassenänderung
Bürgermeister Matthias Möller: "Sinneswandel der DB nicht nachvollziehbar"
Grafik: Stadt Schlüchern
15.01.2019 / SCHLÜCHTERN - Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) übt im Namen der Stadt Schlüchtern scharfe Kritik am Vorgehen der Deutschen Bahn bezüglich der Ausbaustrecke Hanau Fulda-Würzburg. Es sei nicht hinnehmbar und nicht nachzuvollziehen, dass die Bahn bei der Variantenauswahl plötzlich die Bewertungskriterien geändert habe, sagt der Bürgermeister. Die Bahn hatte zahlreiche Möglichkeiten der Trassenführung vorgestellt, wovon letztlich die Varianten IV und VII übrig geblieben waren. Obwohl nach Ansicht zahlreicher Experten vieles für Variante VII gesprochen hatte, entschied sich die Bahn schließlich für die Variante IV. Bei dieser Trassenführung wäre unter anderem der Schlüchterner Stadtteil Niederzell stark betroffen.
Hier ist eine Brücke auf Höhe der Kläranlage geplant, die den Ort stark beeinträchtigen würde. „Bislang konnten uns die Vertreter der Bahn nicht erklären, woher der Sinneswandel kommt“, sagt Bürgermeister Möller, der mittlerweile einen Fachanwalt aus Hanau als rechtlichen Beistand zu Rate gezogen hat. „Wir lassen die Entscheidungen rechtlich prüfen, arbeiten eng mit einem Planungsbüro zusammen und werden selbstverständlich die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen“, sagt der Bürgermeister.
Das Schlüchterner Stadtoberhaupt setzt außerdem auf ein Gutachten, das der Main-Kinzig-Kreis in Auftrag gegeben hatte. Diese Beurteilung mache deutlich, dass die Variante VII die bislang relevanten Kriterien besser erfülle als Modell IV. „Mit diesem Gutachten werden wir uns mit dem Ortsbeirat Niederzell noch einmal intensiv auseinandersetzen“, kündigt Möller an.
Das nächste Dialogforum der Bahn findet in Schlüchtern statt. „Hier werden wir der Bahn ganz klar und deutlich mitteilen, dass wir mit den aktuellen Planungen nicht einverstanden sind“, sagt der Bürgermeister abschließend. (pm)+++