Nach vier Jahren ist Schluss

Dresel verlässt Bronnzell: Bloß kein Abstieg zum Abschied

Sieht die Zeit gekommen, sich aus Bronnzell zu verabschieden: Trainer Stefan Dresel.
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

11.01.2019 / FULDA - Nach vier Jahren in der Heppau schließt Trainer Stefan Dresel das Kapitel SG Bronnzell. Das gab der Fußball-Gruppenligist kürzlich bekannt. Der 51-Jährige etablierte die Viktoria im oberen Tabellendrittel und räumt den Trainerstuhl auf eigenen Wunsch. An seine letzte Restrunde in Bronnzell hat Dresel klare Vorstellungen.


"Als Trainer reflektiert man ständig und bekommt nach einer gewissen Zeit ein Gefühl dafür, ob es Zeit wäre für eine Veränderung. Ich habe entschieden, dass es für mich und die Mannschaft besser wäre, wenn ein neuer Mann übernimmt", begründet Dresel im Gespräch mit ON|Sport seinen Entschluss, den Fuldaer Stadtteil im Sommer zu verlassen. Andere Gründe, den Vertrag nicht ein weiteres Mal verlängert zu haben, habe es nicht gegeben.

"Das Verhältnis mit Mannschaft und Vorstand stimmt und wir haben einen tollen Teamgeist", entgegnet Dresel, der in den verbleibenden elf Spielen klare Zielvorstellungen formuliert. "Wir fokussieren uns auf eine gute Vorbereitung und wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt eintüten", so der scheidende SG-Trainer. Zwar rangiert die Viktoria auf Rang acht der Tabelle, der Vorsprung auf die gefährdete Zone beträgt allerdings nur fünf Punkte. Ein Abstieg zum Abschied und zum 100-jährigen Vereinsjubiläum würden das Bild von Dresel bislang erfolgreicher Amtszeit trüben.

"Wir gehen optimistisch an die Restrunde, weil wir mit Tarek Belaarbi und Julian Keller zwei Neuzugänge dabei haben und einige verletzte oder fehlende Spieler zurückkommen", verschwendet Dresel an dieses Szenario nur wenig Gedanken. Mit Marco Weiss, Patrick Wingenfeld und Moritz Casper kehren Rekonvaleszenten zurück und Marian Weber wird nach seinem Auslandssemester ebenfalls wieder zum Team stoßen.

"Man muss aber natürlich abwarten, ob uns diese Spieler nach so langen Verletzungspausen sofort wieder helfen können", gibt Dresel zu Bedenken. Bronnzells Probleme in dieser Saison resultierten hauptsächlich aus den personellen Engpässen im Laufe der Saison, "auch wenn es hypothetisch ist, ob es mit vollem Kader anders gelaufen wäre." Wesentlich erfolgreicher verliefen die Jahre zuvor.

Größter Erfolg in der ersten Saison

Im ersten Jahr unter Dresel stürmte die Viktoria in die Relegation zur Verbandsliga, in der sie nach einem Sieg über die SG Bad Wildungen/Friedrichstein im zweiten Spiel am FC Bosporus Kassel scheiterte. In den folgenden zwei Spielzeiten belegte Bronnzell jeweils den sechsten Platz. "Ich werde die Zeit immer in guter Erinnerung halten, weil ich eine hohe Wertschätzung bekommen habe", so Stefan Dresel.

Die Tendenz, so der Inhaber der Elite-Lizenz und DFB-Stützpunkttrainer in Marborn, gehe in Richtung Pause. "Ich möchte nichts ausschließen, aber es sieht so aus, dass ich erstmal pausiere. Meine Familie würde sich freuen", so Dresel schmunzelnd. Vor seinen vier Jahren in Bronnzell war Dresel fünf Jahre in Freiensteinau tätig, was für Kontinuität und Konstanz spreche. 

Sein Nachfolger steht bereits fest, mit Jens Keim wird es ein Mann aus den eigenen Reihen. Der 40-Jährige rückte zu dieser Saison als Co-Trainer in den Trainerstab auf und sollte in der zweiten Mannschaft die jungen Spieler führen, musste ob der Personalnot aber selbst noch einmal in der ersten Mannschaft eingreifen. "Die Idee von Matthias Weber (Sportleiter der Viktoria, Anm. d. Red.) und mir war, Jens an den Verein zu binden. Er hat eine riesige Erfahrung und ist im Verein anerkannt. Ich denke, er ist der geeignete Nachfolger", ist Dresel von Keim überzeugt. Seinem Nachfolger will Stefan Dresel natürlich einen Gruppenligisten übergeben. (the) +++

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