Winterblues kann Energie rauben

Macht der Winter wirklich krank? Tipps gegen Grippe, Ohrenschmerzen und Co.


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04.01.2019 / REGION - Müde, abgeschlagen, verschnupft: Die Wahrscheinlichkeit, sich zu erkälten, ist im Winter deutlich höher als sonst. Aber nicht nur Erkältungen plagen den Organismus in der kalten Jahreszeit: Auch der Winterblues kann Energie rauben. Gegen einige der typischen Winterkrankheiten helfen allerdings einfache Tipps.


Die Kälte ist nicht die Hauptursache für eine Erkältung - die Viren haben nur leichteres Spiel mit unserem Organismus: Räume mit trockener Heizungsluft, dann wieder niedrige Temperaturen draußen, bei denen sich die Blutgefäße zusammenziehen und weniger Abwehrzellen in die Schleimhäute von Nase und Rachen lassen - das ist auf Dauer ein Stressprogramm für den Körper.

Als vorbeugende Maßnahmen empfehlen sich deshalb:

HNO-Ärztin Michaela Deubel aus Fulda empfiehlt zusätzlich regelmäßige Saunagänge, außerdem wärmende Ingwer-Tees: "Viele tragen einfach keine dem Wetter angepasste Kleidung - das ist bei klirrender Kälte Stress für den Organismus", so Deubel. Weil der gesamte Hals-Nasen-Ohren-Apparat des menschlichen Körpers miteinander verbunden ist, kann sich eine Entzündung im Bereich der oberen Atemwege schnell bis zum Mittelohr ausbreiten. Bei leichteren Beschwerden ist zunächst die Behandlung mit klassischen Schmerzmitteln üblich. Auch Rotlichtbestrahlung tut oft gut und ein warmes Dampfbad mit Kamille, dessen ätherischen Öle schmerzlindernd und heilend wirken können. In Verbindung mit Schnupfen ist zudem die kurzfristige Anwendung (langfristig kann eine Abhängigkeit entstehen) eines abschwellenden Nasensprays für die verstopften Nasenlöcher empfehlenswert, um die Belüftung des Mittelohrs zu erhalten. Bei stärkeren und anhaltenden Schmerzen, Schwellungen sowie beim Austritt von Eiter oder Sekret sollten Betroffene allerdings unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Etwa 15 Prozent der Deutschen leiden Schätzungen zufolge an der sogenannten saisonal abhängigen Depression (SAD). Die Symptome zehren an den Kräften: Man ist antriebslos, fühlt sich ausgelaugt und wird von Ängsten und Selbstzweifeln geplagt. Nicht selten treten auch Schmerzen etwa in den Muskeln und Gelenken auf. Die saisonal abhängige Depression ist alles andere als eine eingebildete Krankheit. Inzwischen ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein Mangel an Botenstoffen im Gehirn eine bedeutende Rolle spielt, ausgelöst durch den veränderten Hormon- und Energiehaushalt des Körpers im Winter. Wer im Winter zu Melancholie neigt, sollte vor allem darauf achten, seinem Körper genügend Tageslicht zukommen zu lassen. Da natürliches Tageslicht einen erheblichen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden hat, kann ein Spaziergang in der Mittagspause wie ein täglicher Energiekick wirken. Die Mittagszeit ist besonders günstig, weil dann noch genügend sogenanntes Spektrallicht der Sonne die Erde erreicht. Eine Alternative sind Vollspektrumlampen oder Lichtduschen, die das Hormonsystem und den Stoffwechsel anregen und auf diese Weise die Stimmung aufhellen können. Zusätzlich sollte man sich mindestens dreimal pro Woche sportlich betätigen, um die körpereigene Endorphinproduktion anzuregen. (djd/mau) +++

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