3.000 Beschäftigte beteiligt

Warnstreiks in Geldtransporterbranche gehen auch am Freitag weiter

In der Geldtransporterbranche hat Verdi zu Warnstreiks aufgerufen. In der Region gibt es keine Probleme.
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04.01.2019 / FULDA - Der Streik in der Geldtransporterbranche geht auch am Freitag weiter. Nachdem die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch und Donnerstag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen hat, soll am Freitag erneut gestreikt werden. Das wurde in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Streikleiter Mathias Venema erklärt: "Es haben sich mehr als 200 Kolleginnen und Kollegen beteiligt. Ihre Stimmung war so gut und entschlossen, dass sie in Hessen weiter streiken werden, wenn in Berlin die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden." Laut einem Unternehmenssprecher der Sparkasse Fulda, soll es in der Region aber zu keinen Problemen in der Geldversorgung kommen. Man habe genügend andere Möglichkeiten die Kunden mit Geld zu versorgen.


In Frankfurt findet eine Demonstration der Streikenden statt, zu der Kolleginnen und Kollegen aus Bayern und Baden-Württemberg anreisen werden. Sie beginnt um 11.00 Uhr vor dem Frankfurter Gewerkschaftshaus. Erwartet werden mehr als 300 Personen. Sie wollen mit einem Zug durchs Bankenviertel ihre Forderungen unterstreichen und den Druck auf die Verhandlungen erhöhen. Sie sind am Donnerstag in Berlin fortgesetzt worden. Zur Stunde gibt es noch keine Einigung.

Bundesweit haben sich an den Streiks in der Geld- und Wert-Branche rund 3.000 Beschäftigte beteiligt. Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes: "Das war ein starkes Signal an die Arbeitgeber, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen." Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Branche, die die Bargeldversorgung von Banken und Geschäften sicherstellt, werden, Donnerstag und am Freitag in Berlin fortgesetzt.

Verdi fordert für die rund 11.000 Beschäftigten der Branche eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro pro Jahr, beziehungsweise eine Gehaltserhöhung um 250 Euro pro Monat, sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Außerdem soll erneut eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages für die gesamte Branche erreicht werden. Durch eine Annahme der bisherigen Angebote der Arbeitgeberseite würden sich die Verdienstunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern noch vergrößern, kritisierte Peukes. "Wir haben uns in den Verhandlungen kompromissbereit gezeigt, aber solche Vorschläge sind nicht kompromissfähig.

Die Gehälter für die Geldzähler und Geldtransportfahrer, die bewaffnet sind und einer hohen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt sind, liegen im Osten bei 1.800 bis 2.400 Euro und im Westen bei 2.200 bis 2.900 Euro brutto pro Monat. Die Beschäftigten der Branche leben in der Regel in Ballungsgebieten mit hohen Mieten und Lebenshaltungskosten. Die Gewinne der Unternehmen der Geld- und Wert-Branche sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. (pm/mp)+++


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