Master, Meister und Momente
Niklas Breunung und Marek Weber: spannende Zeiten nach Studium in den USA
Fotos (5): Jonas Wenzel (Yowe)
29.12.2018 / FULDA -
Jede Reise, jedes Abenteuer und jeder Lebensabschnitt endet einmal, wenn die Zeit reif ist. So auch bei Niklas Breunung und Marek Weber: Mit einem Stipendium in der Tasche kehrten die Beiden vor zwei Jahren ihrer osthessischen Heimat den Rücken, um am Le Moyne College in Syracuse (USA, Bundestaat New York) ihre akademische Ausbildung voranzutreiben und gleichzeitig auf hohem Niveau Fußball zu spielen.
„Es war ein Schritt, den wir beide nicht bereut haben“, sagen die zwei 24-Jährigen unisono. Das „Abenteuer Amerika“ startet für die „Kumpels“ im Januar 2017 – pünktlich zu Beginn des Semesters. Die amerikanische Stadt Syracuse liegt im Nordosten Amerikas und grenzt im Westen an Kanada und wurde zu ihrem neuen zu Hause. Während morgens mit den Mannschaftskameraden trainiert wurde, widmeten sich Niklas und Marek abends dem Master-Studium in Business Administration. „Es ist optimal gewesen, dass wir den Sport mit dem Studium verbinden konnten“, sagt Niklas Breunung.
Master
Nikals Breunung schaffte es gar dank seiner guten Noten und einer starken Leistung auf dem Fußballplatz in das „Academic-All-America-First-Team.“ Für Studenten sind diese Auszeichnungen oder „Awards“ eine Art Referenz für die sportliche und berufliche Zukunft. Für den aus Keulos stammenden Breunung sollte dies aber nicht die einzige Auszeichnung bleiben. In der Saison 2018 wurde er zum besten Defensivspieler seiner Conference gewählt – eine Ehre, „denn als Abwehrspieler ist es schwer, eine Auszeichnung zu bekommen. In den USA wird die Leistung oftmals an Statistiken gemessen. Für einen Abwehrspieler ist es erheblich schwerer wie für einen Torwart oder einen Stürmer.“
„Durch die Summer-League habe ich Kontakte geknüpft und schon Probetrainings bei Vereinen aus der zweiten amerikanischen Profi-Liga absolviert“, erklärt Weber, der auch schon einen persönlichen Favoriten hat. Für den 24-Jähirgen könnte also der Traum wahr werden, in Amerika eine Profikarriere zu starten. Doch der Stürmer muss sich gedulden, da sich die Amerikaner mit der Zusammenstellung ihres Kaders bis kurz vor Saisonstart im März Zeit lassen. „Ich würde mich trotzdem freuen, wenn es funktionieren würde, aber ich muss geduldig sein. In der Hinterhand hat Weber, genau wie Breunung, seinen Verein in der Heimat. Während Weber für den HSV stürmte, ist Breunung als Teil des TSV Lehnerz mit zur SG Barockstadt gegangen: „Für uns sind unsere Vereine unseren ersten Ansprechpartner.“
Meisterschaft
Die „Germans“ wurden aber nicht als Einzelakteure ausgezeichnet, nein. Mit ihrer Mannschaft erspielten sie sich in dieser Saison die Meisterschaft. Allein das ist schon etwas Besonderes: Breunung und Weber führten das Team als Kapitäne zur Meisterschaft. „In Amerika ist es so, dass es drei Kapitäne gibt. Niklas war der erste Kapitän und somit auch Wortführer der Mannschaft“, erklärt Weber. Die Mischung bei den beiden Osthessen scheint gestimmt zu haben: herausragende Leistungen auf und neben dem Platz.
Mitte Januar fliegen beide, Niklas Breunung und Marek Weber noch einmal zurück nach Amerika. Ihr Studium haben sie zwar erfolgreich abgeschlossen, aber mit dem Thema Amerika noch nicht. Während Marek Weber die Chance hat, im Pofi-Fußball Fuß zu fassen, will Niklas Breunung bis Mai ein Praktikum in den Staaten absolvieren, bevor er endgültig zurückkommt. Einen Praktikumsplatz hat er bereits: „Ich werde im Atheltic Department unserers Colleges im Makerting arbeiten“, erklärt Breung, allerdings steht eine kleine Sache im Weg: „Ich warte noch auf mein Visum.“
Momente
Denn die Tage als Studenten am Le Moyne College sind für die 24-Jährigen gezählt. Mit nach Hause nehmen sie viele unvergessliche Momente, Freundschaften und Lebenserfahrung. „Wir haben in den letzten zwei Jahren so viele Leute kennengelernt. Das war einfach Wahnsinn“, sagen die Beiden, die erst vor zwei Wochen einen Kumpel in Miami besuchten, „natürlich hofft man, dass diese Freundschaften bestehen bleiben.“
So heißt es in einem Sprichwort: „Jede Reise hat ein Ende. Aber die Erinnerung daran ist unvergänglich.“ Mit der Erinnerung und den Erfahrungen, die Niklas und Marek niemand mehr nehmen kann, starten sie nun in einen neuen Lebensabschnitt, ob in Amerika oder in ihrer osthessischen Heimat. (Franziska Vogt) +++