Aus der Landesliga in die 3. Liga

Fynn Reinhardt: Vom Nachwuchstalent zum Stammspieler im Eiltempo

Hat den Sprung geschafft: Fynn Reinhardt (hier noch im Trikot des TV Hersfeld) spielte für Eintracht Baunatal eine starke Hinrunde.
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

27.12.2018 / BAUNATAL - Binnen einer Hinrunde vom hochtalentierten Neuzugang zum Stammspieler im Abwehr-Mittelblock: Fynn Reinhardt, Handballer aus Bad Hersfeld, legte bei Drittligist Eintracht Baunatal eine starke erste Halbserie auf die Platte. Der 19-Jährige wechselte vor der Saison von Landesligist TV Hersfeld zum GSV und glänzt zwei Etagen höher vor allem im Deckungsverbund.



"Dass es in der Abwehr so gut klappt, hätte ich nicht gedacht", sagt Reinhardt nach dem Heimsieg am vergangenen Samstag gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II (34:30) zu ON|Sport. Unter Trainer Florian Ochmann hat sich Reinhardt, auch weil Niklas Plümacher und Phil Räbiger verletzt fehlen, zur Stammkraft im Mittelblock gemausert - und das mit gerade einmal 19 Jahren. Wenns aber ums Torewerfen geht, hat Reinhardt noch Nachholbedarf erkannt.

"Im Angriff brauche ich noch meine Zeit, auch, um mich zum einen an das Harz endgültig gewöhnt zu haben und zum anderen ist es ja schon etwas ganz anderes, gegen eine Landesliga-Abwehr oder eine Deckung in der 3. Liga zu spielen." Gegen Wetzlars Bundesliga-Reserve bekam Reinhardt auch im Angriff Einsatzzeit und steuerte zwei Treffer zum gelungenen Jahresabschluss bei. Im Eiltempo scheint sich das 19-jährige Nachwuchstalent zwei Ligen höher akklimatisiert zu haben.

"Die 3. Liga ist viel facettenreicher. In der Landesliga hast Du eine Sache gemacht und die hat oft geklappt, das geht hier nicht. Man muss wesentlich flexibler sein und die Abwehr ist deutlich aggressiver", beschreibt Reinhardt die seiner Meinung nach größten Unterschiede zur Landesliga. Dort macht übrigens gerade sein jüngerer Bruder Lasse (17) von sich reden, ist trotz seines jungen Alters Leistungsträger bei dem von Matthias Deppe trainierten TVH und dürfte sich in manchen Notizblock gespielt haben. 

"Ich hoffe es für ihn, dass er bei manchem Verein auf dem Zettel steht. Es würde mich wundern, wenn nicht", sagt Fynn über Bruder Lasse. Vielleicht ja auch in Baunatal? "Das fände ich cool und würde mich freuen." Schon alleine, weil sein jüngerer Bruder beim TVH spielt, sei der Kontakt zum Heimatverein noch sehr rege. "Wir spielen sehr oft parallel, das macht es schwierig. Aber ich versuche, so oft es geht, zuzuschauen. Wenn es zeitlich passt, bin ich auch immer wieder mal in der "Blauen Maus" (Sportheim in der Geistalhalle, Anm. d. Red.)", so Reinhardt.

Mit seinem neuen Klub spielt der 19-Jährige eine kaum zu erwartende Hinrunde und rangiert hinter Ligaprimus Eisenach auf dem zweiten Tabellenplatz. "Unser Ziel ist immer noch Platz sechs, zumal die Liga ja sehr ausgeglichen ist", sagt Reinhardt zur Zielsetzung für die Rückrunde. Und sein eigenes Ziel? "Ich persönlich möchte konstanter spielen und mich weiter an dieses Niveau gewöhnen." Die Akklimatisierung an die 3. Liga ist Fynn Reinhardt jedenfalls im Eiltempo geglückt. (Tobias Herrling) +++

Erst im vergangenen Sommer wagte der 19-Jährige den Sprung in die 3. Liga und hat sich schnell an das höhere Niveau gewöhnt.
Foto: Tobias Herrling
Fynn Reinhardt stammt aus Bad Hersfeld und gilt als einer talentiertesten Handballer der Region.
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

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