Nachgedacht 295
Es war einmal.... - Sonntagsgedanken von Christina Lander
Foto: ON-Archiv
23.12.2018 / FULDA -
Es war einmal eine Welt, in der viele Menschen auf verschiedenen Kontinenten lebten. Die einen hatten große Häuser und immer genügend zu essen, in den Einkaufsläden war jedes Regal gefüllt und die Bäcker hatten abends so viel übrig, dass sie gar nicht wussten, wohin damit. Die anderen aber hatten nicht viel mehr als ein Dach über dem Kopf, litten Hunger und Durst. Einkaufen konnten sie gar nicht, weil entweder das Geld oder die Waren fehlten.
In dieser Welt gab es aber noch etwas anderes als Reichtum und Armut, die Menschen brachten sich auch gegenseitig um, es gab keine Minute, in der nicht irgendwo auf dieser Welt die Waffe gezückt wurde. Aber wenn diese Erdenbewohner in anderen Gebieten einmal friedlich miteinander leben konnten, belogen und betrogen sie sich, gönnten dem anderen nicht seine Erfolge, ernteten Zwietracht unter den Gruppen, verfeindeten sich mit Worten als Waffen.
Und Gott sah seine Schöpfung und wusste, dass sie nicht mehr gut war. Und er fasste den Entschluss, sich zu zeigen, damit die Menschen wieder wussten, was ihre Bestimmung war. Aber er wählte nicht den Weg der Zorns, um die Menschen von sich zu überzeugen, er schickte seinen Sohn zu den Menschen. Er wählte den verletzlichsten Weg, um den Menschen ganz nah sein zu können und sie von seiner Liebe zu überzeugen. In Gestalt eines kleinen Kindes wurde sein Sohn verlassen und in Anwesenheit seiner weltlichen Eltern in einer Krippe geboren, weil ihm niemand Obdach geben wollte. Wird dieses Kind es schaffen, den Menschen zu zeigen, was Liebe ist?
Liebe Leserinnen und Leser, morgen beginnt Weihnachten - für viele das Fest der Feste. Nur leider ist ein reich gedeckter Tisch, blinkende Deko und festliche Kleidung nicht das, was Weihnachten sein soll. Ich will kein „Grinch“ sein, doch wir vergessen den wahren Kern des Festes. So besinnen wir uns doch darauf, was uns näher zur Botschaft der Liebe bringt: während der Festtage wirklich aufmerksam zu sein, den anderen wirklich wahrzunehmen, nicht zu streiten, Liebe zu zeigen. Ich wünsche Ihnen ein frohes Fest! (Christina Lander) +++