Tischler-Landeswettbewerb "Die gute Form"

Beste Gesellenstücke des Jahres im Kurhaus bis zum 21. Dezember ausgestellt

So sehen Sieger aus - ausgerechnet der Erstplatzierte fehlte. Auf dem Gruppenfoto versammeln sich Marcel Bingel, Frederik Dünewald, Wolf Eckhardt, Pascal Eisenberg, Marius Friedrich, Willi Gröner, Felix Klinkert, Marius Knipp, Andreas Luzius, Maria Mieth, Marius Ruppel, Robin Seibert, Pascal Wende und Jannik Wiederhold.
Foto: Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz (3)

16.12.2018 / BAD HERSFELD - In der Wandelhalle im Kurhaus wurden am Freitag die besten Gesellenstücke dieses Jahres und ihre Gestalter aus dem hessischen Tischlerhandwerk vom Landesverband "hessenTischler" im feierlichen Rahmen ausgezeichnet. Junge Tischlerinnen und Tischler sind im Wettbewerb „Die gute Form“ mit selbst entworfenen und gebauten Möbeln gegeneinander angetreten, um die Jury von ihrem Ideenreichtum und ihrem gestalterischen Können zu überzeugen. Bei der Siegerehrung würdigte der Landesinnungsverband die Teilnehmer vor einem Publikum aus Vertretern des Verbandes, des Handwerks, der Politik und der Öffentlichkeit. Außerdem wurden die Platzierungen der besten Stücke bekannt gegeben.



Die Gesellenstücke, die es bis zur Siegerehrung geschafft haben, weisen eine außergewöhnlich kreative Umsetzung der Idee und eine besonders gute Verarbeitung auf. Die Möbel, mit denen die Gesellinnen und Gesellen ihre Ausbildung zum Tischler abgeschlossen haben, sind ein Spiegel des Potenzials und des Know-hows, das im hessischen Tischlerhandwerk steckt. Sie zeigen, was der Tischler heute mit der Auswahl verschiedenster Materialien, dem Einsatz von modernen Maschinen und der gestalterischen Kraft seiner Hände leisten kann. Beim Bau der Gesellenstücke stellen sich die jungen Tischler immer wieder der Herausforderung, ein Möbel zu fertigen, das der aktuellen Zeit entspricht und zudem die Form und die Funktion optimal miteinander verbindet.

Mit einem selbst gestalteten Schreibtisch hat Malte Modricker aus Kassel den Landeswettbewerb gewonnen. Leider konnte er seine Urkunde und die Glückwünsche nicht persönlich entgegennehmen. In der Jurybegründung zum ersten Platz heißt es: „Die symmetrische monolithische Außenform zeigt eine starke und gleichermaßen angenehm unaufdringliche Präsenz im Raum. Farblich in lindgrünem Linoleum abgesetzte Schubkastenfronten und rückseitige Blenden setzen einen modischen Akzent mit Vintagecharakter.“

Der zweite Preis wurde Frederik Dünewald aus Fritzlar für seinen Schreibtisch in Esche und Linoleum zugesprochen. Er wurde in der Tischlerei Christian Bock in Bad Wildungen ausgebildet. Dritter Sieger ist Willi Gröner, der mit seinem exakt gearbeiteten Schreibtisch in Kirschbaum und grauem Schichtstoff überzeugte. Er erlernte sein Handwerk bei der Schreinerei Meyer GmbH in Michelstadt. Belobigt wurden Marius Knipp aus Twistetal, der mit demSchreibtisch „Inspector Gadget“ begeisterte und Andreas Luzius aus Amöneburg, der mit einem extravaganten Sideboard und TV-Möbel punkten konnte.

Aus der Region stellt Marius Ruppel aus Haunetal sein Stehpult aus, der mit dem überzeugenden Möbelstück die unabhängige Jury überzeugte und die Tischler-Innung Hersfeld-Rotenburg nunmehr bei dem Wettbewerb auf Landesebene vertrat. Das futuristische Objekt Tiny Kitchen von Marius Friedrich aus Fulda ist ein weiteres Paradebeispiel großer Handwerkskunst. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Joachim Weber e.K. in Fulda.  

Wolfgang Kramwinkel, der Landesinnungsmeister der hessischen Tischler, überreichte die Preise an die jungen Tischlergesellen. Er sagte: „Wir möchten ihre Gesellenstücke heute Abend auszeichnen, weil sie ein Vorbild für andere Tischler sein können, immer das Beste aus einem Auftrag herauszuholen, mit größter Sorgfalt und frischen Ideen an die Arbeit zu gehen. Ihre Leistungen können andere anspornen, ebenfalls Tischler zu werden und solche Ergebnisse zu erzielen. Menschen wie sie sind es also, die wir brauchen, um die Zukunft unseres Handwerks zu sichern“.  Die besten Ergebnisse aus dem Landeswettbewerb können bis zum 21. Dezember 2019 im Kurhaus Bad Hersfeld während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Eine erklärende Lektüre zu den einzelnen Exponaten liegt aus. (pm)


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