"Im Winter ist noch keiner abgestiegen"

Der HSV will abschalten und die Köpfe freibekommen

Sorgenvoller Blick: Hünfelds Trainer Dominik Weber kommt die Pause gelegen.
Archivfotos: Siggi Larbig

10.12.2018 / HÜNFELD - Seit acht Spielen wartet der Hünfelder SV nun schon auf ein Erfolgserlebnis. Der Aufsteiger der Fußball-Hessenliga schloss am vergangenen Samstag das Jahr mit einer ernüchternden 1:2-Pleite gegen den SC Griesheim ab, verpasste den erhofften Befreiungsschlag und geht mit 18 Punkten und Rang 14 in die Winterpause.



"Wir sind jetzt mit 24 Punkten dort, wo uns keiner erwartet hatte", sagte Richard Hasa, Trainer der Viktoria, auf der anschließenden Pressekonferenz. Erst am sechsten Spieltag gelang Griesheim der erste Sieg, die Hasa-Elf arbeitete sich seitdem ins Mittelfeld der Tabelle vor und brachte mit dem Sieg in Hünfeld sechs Punkte zwischen sich und dem Aufsteiger aus der Haunestadt.

Kein Wunder, dass die Stimmungslage an der Rhönkampfbahn einigermaßen bedröppelt war. Mit Griesheim gleichziehen, die Halbserie mit einem Erfolg abschließen und auf der anschließenden Weihnachtsfeier auf den Befreiungsschlag anstoßen - Hünfelds Plan wurde von Griesheims Viktoria durchkreuzt, weil der eingewechselte Kevin Schuller kurz vor Schluss den Lucky Punch für die Gäste aus der Zwiebelstadt setzte.

"Es ist nicht so, dass wir abgeschlagen Letzter sind. Aber natürlich fühlt es sich momentan anders an", sagte HSV-Trainer Dominik Weber und zog den Vergleich mit einem lokalen Kontrahenten. "Flieden liegt hinter uns, aber dort herrscht Euphorie. Wir stehen vor ihnen, sind besser platziert und bei uns ist gefühlt eine Weltuntergangsstimmung." Während im Königreich unter Zlatko Radic der Glaube an den Klassenerhalt wächst, mehren sich die Zweifel, ob der Aufsteiger die Liga wird halten können.

"Im Winter ist noch keiner abgestiegen", betonte zwar auch Abteilungsleiter Mario Rohde, doch gerade in der Offensive muss sich etwas tun, wenn der HSV die Klasse halten möchte. Der heiß gehandelte Florian Münkel (SG Barockstadt) wäre ein Kandidat, bestätigt ist dieser Wechsel bislang aber noch nicht. Um Hünfelds Schwächen im Sturm weiß natürlich auch Trainer Weber.

"Wir schaffen es nicht, torgefährlicher zu sein und aus dem Spiel heraus zu Chancen zu kommen", stellte der HSV-Trainer fest und zur guten Gelegenheit von Andre Vogt kurz vor Schluss sagte Weber: "Das spiegelt die momentane Phase wider, dass das Ding dann eben nicht reingeht." Stattdessen durfte die Viktoria jubeln und sorgte für zufriedene Gesichter in Griesheim. "Wir waren die glücklichere Mannschaft dank unseres Jokertors kurz vor Schluss", sagte Trainer Hasa.

Für die Hünfelder heißt es hingegen, abzuschalten. "Die Jungs sollen die Köpfe freibekommen und auf andere Gedanken kommen", gab Dominik Weber die Marschroute vor. Ende Februar gehts für den Aufsteiger im Ligabetrieb weiter. Mit einem Gastspiel beim samstäglichen Griesheim, aus Hünfelder Sicht mit dann hoffentlich freien Köpfen und möglicherweise neuem Personal. (the) +++

Seit acht Spielen durfte der Aufsteiger nicht mehr über drei Punkte jubeln.

Auch am Wochenende verpassten Kapitän Julian Rohde (l.) und Co. den erhofften Befreiungsschlag.

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