Unternehmer haben Interesse und Ideen

Was wird aus dem alten Brauereigelände? - Konzepte vorgestellt


Fotos: Franziska Schaub/ Frank Löw/ ON Archiv

08.12.2018 / SCHLITZ - Bereits im Wahlkampf war es das große Thema: Die Zukunft des Brauereigeländes. Mitten in der Schlitzer Innenstadt gelegen, stellt das Grundstück ein großes Potenzial dar. Das erklärt das Interesse der Schlitzer Bürgerinnen und Bürger, die zahlreich dem Treffen des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschusses der Stadt Schlitz beiwohnten, der sich an diesem Donnerstagabend im Festsaal der Vorderburg traf. Vier sehr unterschiedliche Konzepte wurden präsentiert, die sich mit der Zukunft des Brauereigeländes beschäftigen.



Heiko Siemon (CDU) begrüßte als Vorsitzender des Ausschusses die Anwesenden und erinnerte daran, dass lediglich die Mitglieder des Ausschusses und des Magistrats befugt sind, Rückfragen zu stellen. Gewünscht werden von bürgerlicher Seite Information und Aufklärung. So sagt Dr. Christian Gerninghaus: „Hier sitzen Menschen mit unterschiedlichem Kenntnisstand. Es ist eine spannende Thematik, es geht um das Kernstück der Schlitzer und es ist Zeit, dieses wieder zu beleben.“

Julian Dern schwebte ein Gesundheitszentrum vor: Ein gewerblicher Neubau, der die ärztliche Versorgung der nächsten Jahrzehnte sichern soll. Der Arzt betonte, dass sein Projekt nicht mehr auf dem Brauereigelände umgesetzt werden soll, weitere Informationen über die Zukunft seiner Idee möchte er der Schlitzer Bevölkerung Anfang des neuen Jahres präsentieren.

Andreas Rebmann, der 2004 gemeinsam mit seinem Bruder die Lampenwelt GmbH gründete, könnte sich vorstellen, auf dem Brauereigelände seine in der Stadt verteilten Bürostandorte zusammenzuführen. Bereits nächstes Jahr werden akut 70 neue Arbeitsplätze benötigt, bei 340 Mitarbeitern ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber im Schlitzerland. Gesucht wird hierbei eine Mietlösung, die zentrale Bedeutung spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. „Das wäre die Sahne auf dem Kuchen“, so Rebmann.

Walter Moritz stellt fest, dass die Tradition sich in der Innenstadt sammelt, wo Runkelrübenfest, Trachtenfest und Weihnachtsmarkt angesiedelt sind. Er trug Ideen vor, die eine Gaststätte, eine Bäckerei mit einem Café als beliebter Treffpunkt, eine kleine Markthalle mit regionalen Produkten und reichlich Platz zur Verwirklichung der Bürger vorsehen. Sebastian Wendt hatte sein Konzept bereits in den sozialen Medien vorgestellt und reichlich Zuspruch geerntet. Zusammen mit fünf Investoren möchte er das „Kesselwerk“ gründen: Unterstellplätze für Oldtimer, Werkstätten, eine Gastronomie, Wohnungen und das Brauereigelände als öffentlich zugänglicher Ort.

Während der Sitzung ist herauszuhören, dass die Kommunikation zwischen Interessenten und Politik im Vorfeld nicht optimal verlaufen ist. Es scheint spannend zu bleiben, was in der Zukunft mit dem Brauereigelände passiert. Es liegt nun in der Hand der Stadtverordneten und Fraktionen, einen politischen Auftrag an den Magistrat zu geben, um aktiv zu werden. Elisabeth Hillebrand (SPD) ist sich derweil sicher, dass für alle Konzepte Lösungen zu finden sind. (Franziska Schaub) +++

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