Veranstaltungsreihe des Familienbündnisses

"Samstag für gesundes Altern" lockte zahlreiche Besucher ins Bürgerhaus

Grebenhains Bürgermeister Sebastian Stang (stehend) konnte viele Besucherinnen und Besucher beim „Samstag für gesundes Altern“ begrüßen.
Fotos: Sandra Obenhack

29.11.2018 / GREBENHAIN - Nach Romrod und Schlitz fand jetzt der dritte „Samstag für gesundes Altern“ im Grebenhainer Bürgerhaus statt. Wie in den Jahren zuvor die „Samstage gegen das Vergessen“ soll auch diese Veranstaltungsreihe in allen Vogelsberger Städten und Gemeinden Station machen. In der neuen Staffel geht es um alle Themen rund um Altersgesundheit. Dazu nahmen gleich drei Experten auf dem Podium Platz, um den Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort zu stehen: die praktizierende Hausärztin Kathrin Mißler, Fachkrankenpfleger und Demenz-Experte Ingo Schwalm sowie Monique Abel vom Pflegestützpunkt des Vogelsbergkreises. Hans Dieter Herget, Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Sprecher des Familienbündnisses hatte die Moderation übernommen. Er freute sich über zahlreiche Fragen, die spontan aus dem Publikum kamen oder auf Zetteln notiert wurden.



Monique Abel warb dafür, den Pflegestützpunkt des Vogelsbergkreises für Beratungen rund um das Thema Pflege in Anspruch zu nehmen: Betroffene oder auch Angehörige erhalten dort kompetente, neutrale und kostenlose Beratung. Dabei geht es oft um die Unterstützung bei der Beantragung eines Pflegegrades, die Organisation verschiedener Hilfen oder auch Verbesserungen im unmittelbaren Wohnumfeld, zum Beispiel durch Umbauten. Beratung ist sowohl am Standort des Pflegestützpunktes im Landratsamt Lauterbach als auch im Haushalt des Hilfesuchenden möglich.

Ingo Schwalm, Fachkrankenpfleger am Eichhofkrankenhaus Lauterbach, wies auf eine Schieflage im Erleben der Menschen hin: „Viele fürchten sich vor Demenz im Alter, aber Demenz ist nicht die schlimmste Krankheit, sondern Bluthochdruck ist die Volkskrankheit Nummer eins.“ Wie bei anderen Erkrankungen sei auch bei Demenz eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig. Zwar sei eine Heilung nicht möglich, aber das Fortschreiten der Krankheit könne gebremst werden. Wichtig sei auch festzuhalten, dass Demenz so individuell sei, wie jeder einzelne Mensch. Deshalb gebe es auch kein Rezept für den richtigen Umgang mit Demenz-Kranken, sagte Schwalm. Wichtig sei Geduld im Umgang, man müsse auf die Kranken zugehen. Keinesfalls dürfe man die pflegenden Angehörigen im Stich lassen. Sie müssten entlastet werden, beispielsweise durch Tagespflegeeinrichtungen, die „Gold wert“ seien.

Für Hausärztin Mißler steht die Verhütung von Krankheiten durch ausreichende Bewegung an erster Stelle. Sie betonte: „Der Mensch ist nicht zum Sitzen geschaffen. Wir müssen uns klar machen, dass unsere Vorfahren täglich zehn Kilometer gelaufen sind.“ Wer sich viel bewege, bleibe gesund. Und zudem könne Bewegung bestehende Erkrankungen positiv beeinflussen. Als Beispiele nannte sie Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte.

Nachdem alle Fragen beantwortet waren, konnten Interessierte noch an einem von Ingo Schwalm angebotenen individuellen Gedächtnistest teilnehmen. Ziel war es hier, eventuelle erste Anzeichen für eine demenzielle Erkrankung zu erkennen und in diesem Fall das Aufsuchen eines Facharztes anzuraten.

Bei Kaffee und Kuchen vom VdK-Ortsverein Grebenhain wurde das eine oder andere Thema noch am Tisch vertieft und an zahlreichen Ständen von Einrichtungen, Diensten und Vereinen der Region konnten sich die Besucherinnen und Besucher zu vielen Themen informieren. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom offenen Singkreis der Grebenhainer Generationenhilfe „Bürger für Bürger“. (pm) +++

Mit Akkordeonbegleitung sorgte die Generationenhilfe „Bürger für Bürger“ für musikalische Unterhaltung.

Während Karin Mißler Fragen beantwortet, sortiert Hans Dieter Herget (rechts) weitere Anliegen aus dem Publikum.

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