Informationen über den Biber
Aussetzen von Edelkrebsen in der Lüderaue Crainfeld
Behutsam kommen die Tiere ins Wasser...
Fotos: Dieter Graulich
29.11.2018 / GREBENHAIN -
Im Rahmen der Biodiversitäts Strategie des Landes Hessen haben Schüler der Klassen 6b, 8H und 9Rb der Umweltschule Grebenhain zusammen mit dem Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum beim Vogelsbergkreis erneut Edelkrebse in Crainfeld in der Lüderaue ausgesetzt.
Hier wartete bereits Björn Kral, der die Edelkrebse in Schotten/Rainrod züchtet und aufzieht. Er erläuterte zuerst die Zucht der Tiere und danach war es endlich soweit: Fast alle Schüler zeigten sich mutig und setzten jeweils mehrere Edelkrebse in die Lüder, an der in den letzten Jahren umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Insgesamt waren es rund 2.800 Exemplare. Weitere 250 wurden dann abschließend am Waaggraben direkt hinter der Oberwaldschule ausgesetzt. Zu den Edelkrebsen war zu hören, dass die ersten Exemplare in 2015 am Bergmähwiesenfest dort eingesetzt wurden und in 2016 sowie 2017 wiederholt wurde. Damit sich eine Population entwickeln kann, soll das Aussetzen von Tieren über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren erfolgen. Danach soll die Auswertung durch einen Biologen erfolgen und das Ergebnis auch in der Oberwaldschule vorgestellt werden.
Interessante Informationen über den Biber hatte im Anschluss Gunther Weisert vom Regierungspräsidium Gießen, der mit für Artenschutz, Biodiversität, Fischerei und Naturschutzdaten verantwortlich ist. So seien inzwischen im Vogelsbergkreis die Biber auch an mehreren Stellen sesshaft geworden. Ein Schwerpunkt sei dabei die Fulda im Raum Schlitz. Seit einem Jahr sei das Nagetier auch an der Lüder im Raum Crainfeld und Grebenhain tätig. Sogar am Taufstein sei ein Biber gesichtet worden, der auf einem Waldweg unterwegs war. Das mitgebrachte, präparierte Exemplar wurde mitten in der Stadt Schotten überfahren und dient nun als Anschauungsobjekt. Vor Jahren ausgestorben, har sich der Biber inzwischen wieder sehr vermehrt. Im benachbarten Bayern leben derzeit rund 22.000 Tiere. Hier müssen pro Jahr etwa 1.000 Tiere entnommen werden, da sie sonst zur Plage werden.
Danach ging es wieder in Richtung Oberwaldschule und unterwegs gab es interessante Informationen über das Wiesenbrüterprojekt, das seit Jahren läuft und bereits vielfach vorgestellt wurde. (gr) +++