Tödliche Beichte
Fulminantes Krimi-Dinner der Seniorenhilfe Steinau
Fotos: kel
26.11.2018 / STEINAU/STR. -
Geheimtreffen in einer Flüsterkneipe Anfang der 30er Jahre: Die Luft wird für die verfeindeten Mafia-Familien Lucchese und Gambino langsam dünn. Der amerikanische Präsident will die Prohibition aufheben und den Verkauf von Alkohol legalisieren. Eine vernichtende Botschaft für die ehrenwerten Clan-Mitglieder, deren lukrativste Geldquelle damit versiegen würde. Und dann platzt auch noch Kommissarin Eleonore Ness (Sandra Stark) in die Runde und will den Mord an Pater Angelo aufklären. Für die Ermittlerin ist klar: „Das war ein Mafia-Mord. Ein Clan-Mitglied hat sein Gewissen erleichtert und unmittelbar danach den Beichtvater mit einer Maschinengewehr-Salve zum Schweigen gebracht.“
Eine gute Nachricht für alle Feinschmecker und Hobbydetektive: Das Theaterteam der Seniorenhilfe Steinau hatte zum mörderischen Galadinner geladen. 80 Gäste rätselten mit und genossen ein Mords Menü. Die Zahl der Verdächtigten war groß wie der Terminkalender des Geistlichen ans Licht gebracht hatte. Gleich sieben Clan-Mitglieder hatten am Todestag ein Gespräch bei dem Verblichenen. Da wären Don Vito Gambino, der Pate von Chicago (Mario Pizzala), sein ältester Sohn Cesare (Georg Ohly Schmidt), der jüngere Bruder Salvatore (Hans Ralf Heiliger) und Cousin Pater Camillo (Heinz Beitelmann), Nonna Valentina Lucchese (Renate Kania) und die Zwillingsschwestern Lucrezia Lucchese (Alexandra Murowski) und Maria Lucchese (Petra Michel).
„Wir sind Wiederholungstäter. Wir waren bei allen Krimi-Dinner dabei“, erlebte ein junges Paar bereits zum vierten Mal einen unvergesslichen Abend mit fantastischen Schauspielern und einem vorzüglichen Fünf-Gänge-Menü von Küchenchef Christopher Ellison. Für die Beiden waren Don Camillo, Lucrezia und Cesare die Hauptverdächtigen. Wie üblich habe aber ein Jeder ein wenig Dreck am Stecken. Nonna und Maria seien es aber nicht gewesen. Den letzten Blutstropfen – einen Traubenlikör mit Cantuccini – genossen die Wiederholungstäter mit Genuss. Ob sie mit ihrem Verdacht richtig lagen, weiß die Krimi -Dinner-Gemeinde spätestens am 19. Januar, wenn der Vorhang zum letzten Mal fällt. (kel) +++