Kaufpreis in Millionenhöhe

Stadt erwirbt Langer-Areal und wird es selbst entwickeln - Vertrag unterzeichnet

So könnte das Areal einmal aussehen - die Visualisierung ist aber lediglich eine Machbarkeitsstudie
Foto: Reith-Wehner-Storch-Architekten

21.11.2018 / SCHLÜCHTERN - Das Traditions-Warenhaus Langer in der Innenstadt von Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) ist schon seit Mai 2018 geschlossen. Damit ging eine lange Kaufhausgeschichte zu Ende. August Schöppner hatte 1947 das Kaufhaus in Schlüchtern eröffnet und später an seinen Schwiegersohn Helmut Langer übergeben.

Doch wie geht es nun mit dem Areal im Herzen des Kinzigtal-Städtchens weiter? Die Stadtverordnetenversammlung hatte am Montagabend einstimmig (25 Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen) für den Kauf des Areals gestimmt. Die Stadt wird das Areal wohl kaufen und neu entwickeln. 

"Ich freue mich, verkünden zu können, dass die Stadtverordnetenversammlung zugestimmt hat. Der Kaufvertrag wurde heute morgen unterzeichnet. Das bedeutet, dass die Stadt das Areal über 7.000 Quadratmeter erwirbt. Dem gingen rund 1.000 Arbeitsstunden und 60 Gespräche voraus", sagte Bürgermeister Matthias Möller. "Ich freue mich, dass eine Vision, die wir aufgestellt haben, nun Wirklichkeit wird", sagte Möller. "Heute machen wir den ersten Schritt in eine neue Ära. Auf uns kommt eine große Herausforderung zu".



Erster Stadtrat Reinhold Baier sagte: "Ich hätte nie für möglich gehalten, dass wir das Areal einmal selbst erwerben würden. Ich bedanke mich bei allen, die das möglich gemacht haben und uns unterstützt haben. Wir können jetzt das selbst entwickeln. Ich wünsche mir, dass die nachfolgenden Generationen einmal sage: Ey, das haben die Alten gut gemacht, Wir haben eine neue Stadt."

Sönke Papenhausen, Vertreter der Eigentümerschaft, erklärte: "Es war schon eine große Herausforderung, auch emotional. Die Familie hat sich entscheiden, aus alter Verbundenheit mit der Stadt, den Weg zu gehen. Unter dem Strich waren die Gespräche fair und konstruktiv. Die Familie war bereit, einen signifikaten Preisnachlass zu gewähren, um dieses Projekt zu ermöglichen", sagte Papenhausen und dankte Bürgermeister Möller. Es sei kein leichter Weg.

Stefan Storch stellte eine Machbarkeitsstudie vor. Das Areal soll dem Format der Stadt entsprechend kleinteiliger bebaut werden. Kultur- und Sozales (Kultur- und Begenungszentrum belegt ein Drittel der Fläche, Kindertagesstätte, Bücherei, Integrationszentrum, Seniorenberatung und Veranstaltungshalle), Einzelhandel am Obertor, Büros und Wohnungen sollen in mehreren Gebäuden entstehen. Ein großer Quartierplatz soll entstehen.

Thorsten Stolz: "Ich kann nur danken. Wir brauchen aber Zeit, das geht nicht sofort. Der Landkreis wird alles tuen, um das Projekt zu unterstützen", sagte der Landrat.

Nun folgt ein Ideenwettbewerb von Architekturbüros. Das Konzept muss nun detailliert diskutiert werden. Danach gibt es eine Ausschreibung von Investoren, Architekten. Es entscheidet nicht allein der Preis. Es geht um die Qualität, um die beste Lösung. Der genaue Kaufpreis ist nicht bekannt, liegt laut Bürgermeister im Mandat von 2,56 Millionen Euro. Zwei Drittel der Fläche sollen an Investoren verkauft werden. Wer den Zuschlag erhält, entscheiden Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Dazu ist auch ein Bürgerbeteiligungsverfahren geplant. Einen konkreten Zeitplan konnte der Bürgermeister noch nicht benennen. Mit den bestehenden Mietern sollen nun Gespräche geführt werden. Jetzt fängt die Arbeit an, so Möller.

Laut dem Umweltministerium sei Langer ein wichtiger Bestandteil im Programm "Aktive Kerne". OSTHESSEN|NEWS berichtet später aktuell von der Pressekonferenz. (hhb) +++

X