Vier Varianten

Bahnprojekt Fulda-Gerstungen: Dialogforum sucht den passenden Abzweig


Archivfotos: Hans-Hubertus Braune

20.11.2018 / BAD HERSFELD - Die Bahn treibt die Planungen für den Ausbau der Verbindung Fulda - Erfurt weiter voran. Analog dem Beteiligungsforum beim Ausbau von Gelnhausen nach Fulda sind nun die Anrainer nördlich von Fulda in die Planungen einbezogen. Ziel ist es, die Fahrzeit von aktuell 74 Minuten auf 62 Minuten (ohne Zwischenhalt) zu reduzieren. Der Abschnitt Fulda-Bad Hersfeld-Bebra soll entlastet werden, ein Ausbau etwa im Haunetal ist nicht vorgesehen. Vielmehr geht es wohl darum, an welchem Punkt der bestehenden Schnellfahrstrecke Fulda Richtung Kassel eine Spange gebaut werden kann.


Hintergrund ist der Deutschland-Takt, welcher bis zum Jahr 2030 eingeführt werden soll. Mit dem Deutschland-Takt will die Bahn das Schienennetz und damit das Angebot optimieren. Auf der Linie Frankfurt/M. - Erfurt - Berlin ist der Abschnitt Fulda-Gerstungen ein Engpass, welcher viel Zeit kostet.

Die Mitglieder des Beteiligungsforums haben in der zweiten Sitzung einvernehmlich einem gemeinsamen Selbstverständnis zugestimmt, welches die Zielsetzung, die Zusammensetzung und die zukünftige Arbeitsweise des Beteiligungsforums festlegt. In einem Gastvortrag stellten Vertreter des Regierungspräsidiums (RP) Kassel den Teilnehmenden die Funktion und den Ablauf des Raumordnungsverfahrens vor. Dies erklärte die Bahn in einer Pressemitteilung.

Die Antragskonferenz zur Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens dient dazu, den Inhalt und den Umfang der zu erstellenden Raum- und Umweltverträglichkeitsstudie abzustimmen. Die DB Netz AG strebt an, in der ersten Jahreshälfte 2019 die Tischvorlage für die Antragskonferenz zu finalisieren, sodass diese im Sommer 2019 stattfinden kann. Auf Grundlage des abgestimmten Untersuchungsrahmens möchte die DB Netz AG zusammen mit einem externen Planungsbüro unter enger Begleitung des Beteiligungsforums Fulda–Gerstungen in den nächsten Jahren eine geeignete Streckenführung erarbeiten.

Die DB Netz AG informierte die Teilnehmenden zum aktuellen Projektstand. Im ersten vorläufigen Gutachterentwurf des Deutschland-Taktes, für den noch keine Finanzierungszusage des Bundes vorliegt, ist ein Fernverkehrshalt zwischen Fulda und Erfurt und eine stündliche Anbindung für den Fernverkehrshalt vorgesehen. Im Rahmen einer technischen Machbarkeitsstudie wurden vier mögliche Ausfädelungspunkte für eine neue Strecke auf der Schnellfahrstrecke Fulda–Kassel im Suchraum identifiziert. Diese sind: Neuenstein-Mühlbach, Betriebsbahnhof Kirchheim (Beiersgraben), Niederaula und Betriebsbahnhof Langenschwarz.

Von den Teilnehmenden wurde die Anpassung des Suchraums in Richtung Fulda intensiv diskutiert, insgesamt lobten sie die konstruktive und sachliche Arbeit in den Sitzungen. Alle Forumsmitglieder erachten den bisherigen Beteiligungsprozess als sinnvoll und notwendig, so die Bahn in ihrer Pressemitteilung. Die nächste Sitzung des Beteiligungsforums ist im März 2019 geplant. (hhb / pm) +++

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