Erinnerung an die Kriegstoten

Zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Mahnmal der Michaelskirche


Fotos: Hans-Hubertus Braune

18.11.2018 / FULDA - Zur zentralen Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Magistrat der Stadt Fulda alle Bürger an das Mahnmal an der Fuldaer Michaelskirche eingeladen. Die Gedenkrede hielt in diesem Jahr Pfarrer Burkhard Enners.


Es ist die zentrale Gedenkfeier. In vielen weiteren Städten und Dörfern in Osthessen gedenken die Menschen heute mit kleinen Feierstunden die gefallenen Soldaten. Der Volkstrauertag ist ein stiller Tag. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen.Die Thematik der Reden am Volkstrauertag ist über die Jahrzehnten hinweg ähnlich geblieben. Der Abstand zum Ende des Zweiten Weltkrieges wird immer größer. Die Erinnerungen an die Schrecken von damals verblassen. Gott sei Dank sind es jetzt zwei Generationen, die noch nie einen Krieg miterlebt haben. Wir haben allen Grund, dankbar zu sein, seit 73 Jahren leben wir in Frieden. Es sind sogar Staatsgrenzen innerhalb von Europa weggefallen, die europäischen Länder wachsen mehr und mehr zusammen. Nationen wie Deutschland und Frankreich sind eng miteinander verbunden und sind sich der Verantwortung für ein geeintes Europa bewusst. Es gibt aber einiges, was uns besorgt in die ZUkunft blicken lässt", sagte der ehemalige Diakoniepfarrer Burkhard Enners in seiner Ansprache.

Er nannte drei Stichpunkte: "Wir erleben heute, dass Juden wieder aktiv geschützt werden müssen, ihre Synagogen, ihre Schulen, ihre Sportvereine. Unzählige anonymen Hassmails erreichen sie", sagte Enners. Weiter nannte er den drohenden Zerfall Europas und die Abschottung an den Grenzen, von der Willkommenskultur 2015 sei nichts mehr übrig.

Die musikalische Umrahmung der Kranzniederlegung und Gedenkfeier in Fulda übernahm - wie seit vielen Jahren üblich ­- die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Dietershan. (Hans-Hubertus Braune) +++

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