Dem Landrat auf den Zahn gefühlt
Viertklässler der Cornelia-Funke-Schule zu Besuch in der Kreisverwaltung
Fotos: Sabine Galle-Schäfer/Vogelsbergkreis
16.11.2018 / LAUTERBACH -
So offen und spontan gibt sich der Landrat selten, so viele Einblicke ins Privatleben gewährt Manfred Görig sonst eigentlich nie. Es muss an den vielen „kleinen“ Interview-Partnern liegen, dass dieser „Termin“ so ganz anders verläuft als die vielen offiziellen Begegnungen, die ein Landrat tagtäglich absolviert.
Es ist die vierte Klasse der Schwalmtaler Cornelia-Funke-Schule, die den Landrat an diesem Morgen in seinem Dienstzimmer im Lauterbacher Landratsamt besucht. Ein wenig aufgeregt und zurückhaltend sind sie schon, die Jungen und Mädchen, die da rund um den großen Konferenztisch Platz genommen haben. Doch ihre Lehrerin Karin Born hat sie bestens vorbereitet, die Kinder haben sich im Vorfeld Fragen überlegt, reihum werden sie gestellt.
Und Manfred Görig? Der bleibt keine Antwort schuldig, spricht – kindgerecht verpackt – über den Haushaltsplan, plaudert über Privates und verrät den Kindern, dass ihm seine Arbeit „richtig gut gefällt“. Natürlich ist es stressig, Landrat zu sein, aber insgesamt „macht es Spaß und man kann eine Menge bewegen“, betont der Chef der Kreisverwaltung, in der immerhin über 800 Frauen und Männer arbeiten.
Ob es schwer ist Landrat zu sein, wollen die Kinder aus dem Schwalmtal wissen. Das „Ja“ Görigs kommt schnell und überzeugend. „Man ist immer in der Verantwortung, man ist immer gefordert, man hat schon viel Druck auf sich“, gesteht er ein. Ein Landrat, sagt er, steht immer unter Beobachtung, kann es nie allen recht machen, aber von ihm sind Entscheidungen gefordert. „Man kann das am Anfang gar nicht so abschätzen, aber man muss auch mal etwas aushalten können …“
Auch die nächsten Millionen-Angaben können sich die Kinder wohl nicht wirklich vorstellen. In Mathe sind sie gerade bis zur Zahl 1.000.000 gekommen, jetzt geht es um 31 Millionen. Die gibt der Kreis nämlich für die Schulen aus, antwortet Manfred Görig auf die Frage „Was tut das Landratsamt für die Schulen?“ Verschiedene große Instandhaltungsmaßnahmen stehen an, sind gerade am Laufen oder wurden soeben beendet, da fließt das Geld rein, ebenso in die Betriebskosten der Schulen. Und schließlich übernimmt der Vogelsbergkreis die Schülerbeförderung. „Alleine die Fahrkarten kosten 4,4 Millionen Euro im Jahr“, rechnet der Landrat vor.
Jede Menge große Zahlen, jede Menge Informationen, jede Menge Einblicke. Jetzt wird es Zeit für eine kleine Stärkung. Es gibt Gummibärchen und Schokolade. Die Mädchen und Jungen greifen zu und lassen es sich schmecken. Und der Landrat? Der nimmt sich die nächsten großen Ordner und Mappen vom Tisch und eilt zum nächsten Termin. (pm) +++