Gehörlose im Bistum Fulda feiern Jubiläum

Generalvikar Prof. Dr. Stanke stellt neuen Gehörlosenseelsorger Hartel vor

Gleich drei Gründe zum Feiern gab es für die Gehörlosenseelsorge im Bistum Fulda
Fotos: Winfried Möller

15.11.2018 / FULDA - Gleich drei Gründe zum Feiern gab es für die Gehörlosenseelsorge im Bistum Fulda. Im Mittelpunkt stand der Wechsel in der Gehörlosenseelsorge. Nach 50 Jahren wurde Monsignore Michael Freiherr von Lüninck entpflichtet und Pfarrer Joachim Hartel mit der Aufgabe betraut. Zudem feiert der scheidende Seelsorger am 17.  November seinen achtzigsten Geburtstag.



Seit 90 Jahren besteht der Katholische Gehörlosenverein St. Bonifatius. Menschen mit Hörschädigung schufen sich eine eigene Plattform, um sich auszutauschen, gemeinsam Gottesdienste in Gebärdensprache zu feiern und ihre Interessen zu vertreten. Im Jahr 1968, gut 40 Jahre später, fand der erste Ausbildungskurs für katholische Gehörlosenseelsorger in Trier statt. An diesem nahm Pfarrer Michael Freiherr von Lüninck auf Wunsch des damaligen Caritasdirektors Moritz Weinrich teil. Nach seiner Priesterweihe wurde er Pfarrer und Gehörlosenseelsorger in Homberg/ Efze, wo sich die einzige Gehörlosenschule des Bistums Fulda bis heute befindet. Neben seinem priesterlichen Dienst als Jugendpfarrer, Pfarrer in Dipperz und Diözesangehörlosenseelsorger war Michael von Lüninck Leiter der Landesarbeitsstelle für Gehörlose in Hessen.

Während des Empfangs im Priesterseminar dankte Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, in die Gebärdensprache übersetzt durch Caritas – Gebärdendolmetscher Werner Althaus, dem scheidenden Gehörlosenseelsorger. Ihm sei wichtig gewesen die Gemeinde hörgeschädigter Menschen durch Gottesdienste, Veranstaltungen und Reisen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Der Generalvikar überreichte eine Spende in Höhe von 1.000 Euro für das Missionsprojekt des katholischen Gehörlosenvereins, eine Schule für Hörgeschädigte in Beno, Demokratische Republik Kongo, zu etablieren. Dankesworte sprachen Gerd Michael Schuster, Gehörlose in Nordhessen und der Generalpräses des katholischen Verbands der Gehörlosen Diakon Josef Rothkopf. Der Gehörlosenverein überreichte einen Spielbus mit Bargeld, weil Pfarrer von Lüninck gerne reise.

Im anschließenden Gehörlosengottesdienst wies Pfarrer Norbert Schulze – Raestrup auf die Anfänge der Gehörlosenarbeit hin. In einer Zeit ohne Schreibtelefon, E – Mail, Internet und Smartphone sei der persönliche Einsatz beispielsweise in Krisensituationen oder der Sterbebegleitung eine Herausforderung gewesen, die Michael von Lüninck vorbildlich gemeistert habe. Wichtig sei, dass Menschen menschlich miteinander umgingen und ihr Herz sprechen ließen. Dieses verdeutlichte er an der sonntäglichen Lesung und dem Evangelium, die zeigten, dass aus wenig viel und aus viel wenig werden könne.

Am Ende des Gottesdienstes wurde Pfarrer Joachim Hartel vom Generalvikar zum Diözesangehörlosenseelsorger ernannt. Er ist zudem Seelsorger in den Gemeinden Großenlüder und Bimbach und hat in einem Ausbildungskurs die Gebärdensprache erlernt. Bei seiner Arbeit wird er von Diplom  -Sozialarbeiter und Gebärdendolmetscher Werner Althaus, Caritas - Fachberatung für Hörgeschädigte und Angehörige unterstützt. (pm)+++

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