Nach Sprung auf Platz eins

Hessenliga für Neuhof kein Thema - Stand jetzt

Kommen aus dem Jubeln aktuell nicht mehr heraus: die Spieler des SV Neuhof führen die Tabelle der Verbandsliga an.
Archivfotos: Carina Jirsch

12.11.2018 / NEUHOF - Der SV Neuhof auf Rang eins der Fußball-Verbandsliga: ein Szenario mit Seltenheitswert. An eine derart gute Platzierung kann sich selbst Trainer Alexander Bär, der seit Jahrzehnten im Verein engagiert ist, nicht erinnern. Seit dem Derbysieg über Johannesberg (3:1) am Sonntag grüßt Neuhof vom ersten Tabellenplatz, doch die Hessenliga ist in der Kaligemeinde kein Thema. Noch nicht.



"Wir sind seit einem Tag Tabellenführer, aktuell machen wir uns darüber gar keine Gedanken", wiegelt Trainer Bär jegliche Gedankenspiele ans hessische Oberhaus ab. Der 47-Jährige, seit dieser Saison Cheftrainer beim SVN, weiß aber auch, dass die Platzierung nach 18 absolvierten Spielen ein Fingerzeig für die restliche Saison ist. "Trotzdem ist es nicht unrealistisch und kann durchaus passieren", sagt Bär und meint damit eine mögliche Meisterschaft samt Aufstieg in die Hessenliga.

Erstmals auf den Tisch soll dieses Thema in 14 Tagen, wenn der SVN die letzten beiden Spiele gegen Weidenhausen und Eschwege bestritten hat, kommen. "Wir haben vereinbart, dass wir uns nach den beiden Spielen mit der Führungsriege zusammensetzen und - sollten wir dann immer noch dort oben stehen - uns mit der Thematik befassen", erklärt Bär das Neuhofer Vorgehen. Bärs Zurückhaltung resultiert auch an der sich zugespitzten Lage in der Verbandsliga.

Denn: Zwischen dem ersten Neuhof und dem siebten Eschwege liegen gerade einmal vier Pünktchen. "Ein Erfolg ist sowieso nie planbar, aber die Tabelle zeigt eben auch, dass diese Liga in diesem Jahr enorm ausgeglichen ist", sagt Bär und verweist auch auf den Punkteschnitt des punktgleichen Führungstrios Neuhof, Steinbach und Sandershausen. Alle drei Mannschaften weisen 34 Zähler auf, was nach 18 Partien keine zwei Punkte pro Spiel bedeutet - und, so Bär, für die Ausgeglichenheit der Liga spräche.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Erfolg des SVN nicht von ungefähr kommt. Neuhof hat - mit Steinbach und Sandershausen - die wenigsten Pleiten der Liga, nach der SG Johannesberg die beste Abwehr (18 Gegentore) und den drittstärksten Angriff (32 Tore) der Liga. "Unsere Platzierung ist sicherlich keine Eintagsfliege", so ein selbstbewusster Alexander Bär, der den Erfolg als logische Konsequenz der letzten Monate ansieht.

"Wir trainieren vier Mal pro Woche und haben durchweg eine hohe Beteiligung im Training. Die Mannschaft passt gut zusammen und arbeitet sehr konzentriert", erklärt Bär den Aufwärtstrend, der in der Tabellenführung gipfelte. Und was wäre, würde Neuhof auch im Mai 2019 ganz oben stehen? "Ich würde beim Vorstand anregen, diesen Erfolg auch anzunehmen", hält Bär die Hessenliga in Neuhof für stemmbar. Zuletzt war Neuhof in der Saison 1958/1959 in der höchsten Liga Hessens vertreten. 60 Jahre später schickt sich der SVN an, in die Hessenliga zurückzukehren. (Tobias Herrling) +++

Offiziell seit dieser Runde Trainer und für den Erfolg verantwortlich: Alexander Bär.

Zuletzt durfte der SVN einen 3:0-Derbysieg über die SG Johannesberg und den Sprung auf den ersten Platz bejubeln.

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